Trafostation sucht Mitbewohner Neues Konzept / Interessenten können sich als Mit-Mieter für freien Kulturraum melden

Die Trafostation an der Schlaunstraße. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Die Trafostation an der Schlaunstraße. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Die Betreiber der „Trafostation“ suchen Mitbewohner für den Kulturraum gegenüber des Buddenturms, am Rande von Münsters Altstadt. Das Konzept richtet sich an alle Kunst- und Kulturschaffende, die sich einmieten und dort arbeiten können.

Mit der Trafostation wurde 2019 durch Crowdfunding ein Kulturprojekt initiiert, das Menschen über Kunst und Kultur zusammenbringt und Begegnung ermöglicht. Seit 2023 befindet sich die Trafostation im Umbruch. Der freie Kulturraum wird zum Verantwortungseigentum verschiedener Kunst- und Kulturschaffender und sichert so nachhaltig seinen eigenen Fortbestand. Ende vergangenen Jahres hatten die Organisationen ein neues Konzept entwickelt. „Um die Miete des Raums zu erwirtschaften, überträgt die Trafostation seit Anfang 2023 den künstlerischen Wert des Teilens und Mitteilens auch auf ihren eigenen finanziellen Stoffwechsel: Der Kulturraum wird zum Verantwortungseigentum verschiedener Kunst- und Kulturschaffender, die sich einmieten und dort arbeiten können“, heißt es in einer Pressemitteilung hierzu. In diesem Monat werden die ersten Mit-Mieter an der Schlaunstraße einziehen – und es ist noch Platz für weitere.

„Mutiges Experiment“

Die Mieter tragen „gemeinschaftlich Sorge für die Erhaltung und Nutzung der Trafostation“. Der Marktlogik und kulturellen Konkurrenzkämpfen setzt die Trafostation so „ein solidarisches Konzept als Alternative entgegen“, heißt es weiter. Es gehe um eine gemeinschaftliche Anverwandlung. „Es braucht Co-kreative Prozesse, um den strukturellen Herausforderungen zu begegnen und nachhaltig Verantwortung für Kulturräume zu übernehmen“, erklärt Jana Vogt von der Trafostation Münster. „Wir haben unseren Raum jetzt geöffnet, damit Menschen zusammenkommen, ihre Perspektive, Zeit und Energie einbringen und ohne Angst vor Fehlern gemeinsam Raum für sich und andere Menschen gestalten.“

Mit der neuen Struktur erhoffen sich die Betreiber, dass auch neue, unerprobte, experimentelle Kunst und Kultur aus dem Gemeinsinn entstehen und für eine Gemeinschaft zugänglich sind. Der Schritt sei ein mutiges Experiment zu künstlerischer Verbundenheit bei gleichzeitiger Selbstbestimmung, so Vogt weiter. „Die Vision ist, dass gerade durch die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Gemeinschaffenden ein vielfältiges Spannungsfeld im Herzen Münsters entsteht.“

Interessenten können sich unter der Mailadresse hallo@trafo-ms.de melden.

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