Tödlicher Messerangriff: Tatverdächtiger in U-Haft

Nach dem Messerangriff gestern in Gievenbeck wurde für den tatverdächtigen Ex-Mann Untersuchungshaft angeordnet. (Symbolbild: cabe)
Nach dem Messerangriff gestern in Gievenbeck wurde für den tatverdächtigen Ex-Mann Untersuchungshaft angeordnet. (Symbolbild: cabe)

Nachdem gestern Abend eine 46-jährige Frau aus Gievenbeck ihren schweren Verletzungen erlag, wurde heute gegen den tatverdächtigen Ex-Mann Haftbefehl erlassen. Dieser konnte noch gestern am Tatort vorläufig festgenommen werden.

Das Amtsgericht Münster hat dem Antrag der Staatsanwaltschaft Münster auf Haftbefehl für den 55-Jährigen zustimmt. „Der Mann steht im Verdacht, seine geschiedene Ehefrau mit mehreren Messerstichen so schwer verletzt zu haben, dass die Frau an den Folgen des Messerangriffs verstarb“, erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt die Gründe für die Untersuchungshaft. Zu den Motiven habe sich der Beschuldigte bislang nicht geäußert.

Offenbar liegt der Hintergrund der Tat nach ersten Erkenntnissen in der nicht überwundenen Trennung des Ehemanns von seiner Frau im Jahr 2012. Schon kurz nach der Trennung habe der Mann gedroht, sich und seine Familie in die Luft zu sprengen. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, nachdem sich der gebürtige Afghane in psychiatrische Behandlung begeben hatte und anschließend nach Afghanistan ausgereist war.

Nach der Scheidung Ende 2013 kehrte der Familienvater nur sporadisch nach Münster zurück. Bei einem Zusammentreffen im Mai diesen Jahres forderte der Mann erneut die Rücknahme der Scheidung und drohte mit Konsequenzen für die Familie.

„Für die gestrige Tat in Münster gab es weder bei den Ermittlungsbehörden noch in der Familie aktuelle Hinweise“, betonte Oberstaatsanwalt Botzenhardt. Ende Juni 2016 habe die Ehefrau die Polizei darüber informiert, dass ihr Ehemann sich in Kabul aufhalte und sie sich nicht bedroht fühle.

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