Tierversuchs-Labor: Uni-Mitarbeiter angezeigt

77 Mäuse wurden in Käfigen in einem nicht genehmigten Labor gefunden. (Foto: CC0)
77 Mäuse wurden in Käfigen in einem nicht genehmigten Labor gefunden. (Foto: CC0)

Nachdem in der vergangenen Woche ein nicht genehmigtes Labor für Versuchstiere entdeckt wurde, hat die Stadt Münster nun gegen drei Mitarbeiter einer medizinischen Einrichtung der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Anzeige erstattet. Währenddessen will die Uni-Leitung eine interne Untersuchungs-Kommission einsetzen, die zur Aufklärung beitragen soll.

Das Veterinäramt geht davon aus, dass die betreffenden Mitarbeiter erheblich gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben, wie es in einer entsprechenden Medienmitteilung heißt. In einem Kellerraum wurden Käfige mit insgesamt 77 Mäusen gefunden. Davon waren sechs Tiere in einem so schlechten Zustand, dass sie vor Ort getötet werden mussten. Bei etlichen Mäusen wurden eindeutige Symptome festgestellt, die auf länger anhaltende, erhebliche Schmerzen und Leiden der Tiere hindeuteten. Das hätte erkannt und beendet werden müssen. Auch wurde an einem Tier ein nicht genehmigter chirurgischer Eingriff festgestellt.

Die vom Rektorat der WWU eingesetzte Untersuchungs-Kommission soll den Sachverhalt in Zusammenarbeit mit den Behörden feststellen und unterstützend tätig sein. „Wir werden alles dafür tun, um die Vorwürfe schnell und umfassend zu klären“, betont Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, „wir haben großes Interesse an einer gründlichen Überprüfung.“ Dies geschehe auch im Interesse der großen Mehrheit der Wissenschaftler der WWU, die die strengen Regeln der Tierversuchs-Verfahren respektierten und verantwortungsvoll mit diesem Thema umgingen. Auf die drei angezeigten Mitarbeiter könnte eine Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zukommen.

Ein Kommentar

  1. „Easy Excellence“ ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell

    Der vom Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Münster (UKM) zum neuen Ärztlichen Direktor des UKM bestellte ehemalige Direktor des Instituts für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch tritt als Mitautor von wissenschaftlichen Publikationen auf, in denen erfundene bzw. gefälschte Daten veröffentlicht worden sind. Originaldaten: gefälscht bzw. Fehlanzeige!

    Daneben ließ Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch humane Föten zu Forschungszwecken durch Abkühlung auf 4 °C töten aber weigert sich den Bescheid der Ethikkommission offenzulegen.

    Daher möchte ich bezweifeln, dass nun unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch am UKM z. B. die Tierversuchsanträge bzw. Tötungsanzeigen der letzten zehn Jahre überprüft werden.

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