Starthilfe für Start-Ups REACH zeigt auf dem Prinzipalmarkt, was Münsters Hochschulen an Innovation und Gründergeist zu bieten hat

Ich war mal ein Joghurtbecher, zumindest könnte es so sein. Vasen aus recyceltem Kunststoff. (Foto: Michael Bührke)
Ich war mal ein Joghurtbecher, zumindest könnte es so sein. Vasen aus recyceltem Kunststoff. (Foto: Michael Bührke)

Das Innovations- und Start-up-Zentrum der Universität und der Fachhochschule (FH) Münster, das REACH – EUREGIO Start-up Center, hat sich bis zum 16. Dezember in bester Lage unter dem Titel P41 auf dem Prinzipalmarkt 41 einquartiert. Zu sehen und zu kaufen gibt es dort Produkte lokaler Start-ups. Doch es geht nicht nur um Umsatz, vielmehr sollen die Innovationsstärke münsterscher Jungunternehmerinnen und -unternehmer den Münsteranerinnen und Münsteranern präsentiert und Netzwerke geknüpft werden.

Marc Malinowski (l.) und Philipp Sieg (r.) von nevalu. (Foto: Michael Bührke)
Marc Malinowski (l.) und Philipp Sieg (r.) von nevalu. (Foto: Michael Bührke)

Die Handwerker haben vorübergehend den Hammer aus der Hand gelegt und das Ladenlokal am Prinzipalmarkt den Ideen junger Studierender sowie Absolventinnen und Absolventen der hiesigen Hochschulen überlassen. So präsentieren die FH-Absolventen Marc Malinowski, Philipp Sieg und Loy Dönne von nevalu dort aktuell, wie aus Plastikmüll neue Produkte wie Vasen, Handyhalter oder Lampenschirme entstehen. Wer möchte, kann seinen sauberen Plastikabfall vorbeibringen und so dem Müll zu neuem Leben verhelfen. Ein paar Meter weiter steht das Gerät „CANA“ von Calvin Middel und Bence Ridder, die aus Bagasse, einem Abfallprodukt der Zuckerrohrverarbeitung, einen recycelbaren Kunststoff produzieren, der wiederum zum Beispiel für die Produktion von Geschirr genutzt werden kann. Neben den Arbeiten von Studierenden und jungen Absolventinnen und Absolventen, finden sich auch Produkte von Gründungsteams wie Urbanhive, Liba, Finne oder Kawentsmann, darunter einige, die das Stadium des Start-ups bereits längst hinter sich gelassen haben und nun als Alumni dem Nachwuchs mit Tipps zur Seite stehen.

Rena Ronge ist P41-Projektleiterin bei REACH. (Foto: Michael Bührke)
Rena Ronge ist P41-Projektleiterin bei REACH. (Foto: Michael Bührke)

„Wir sind Ansprechpartner für gründungsinteressierte Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Von der Idee bis zum fertigen Start-up liefern wir zum Beispiel mit unseren Programmen den geballten Gründungssupport und das im gesamten Euregio-Gebiet“, erläutert P41-Projektleiterin Rena Ronge das Konzept des Gründungszentrums REACH. Aktuell sollen in dem vorübergehend leerstehenden Ladenlokal, das vom Unternehmer Tobias Viehoff zur Verfügung gestellt wurde, die Themen Recycling, Nachhaltigkeit, Unternehmertum und Innovation präsentiert werden. Mehr als zehn unterschiedliche Start-Ups werden bis zum 16. Dezember ihre Teams und Produkte in dem rohbauartigen Ambiente vorstellen.

CANA stellen aus Begasse Kunststoff her. (Foto: Michael Bührke)
CANA stellen aus Begasse Kunststoff her. (Foto: Michael Bührke)

„Welchen Beitrag junge Gründungsteams aus den Hochschulen zum Thema innovative Handelskonzepte leisten können, das wird hier im P41 sichtbar und erlebbar. Mit den Gründerthemen raus aus der Hochschule auf den Prinzipalmarkt, eine tolle Chance für uns“, so Ronge. Der Schnellimbiss, der auf kompostierbares Geschirr aus lokal angebauten Materialien umstellen möchte, die Kita, die nachhaltig produzierte Spielsachen verwenden will, die Kreativen, denen der Ingenieur fehlt, der weiß, wie die passenden Maschinen konstruiert werden. Sie alle könnten beim REACH fündig werden und das grenzübergreifend innerhalb der EUREGIO. Und wenn vom 4. bis 9. Dezember „Kinderwoche“ im REACH am Prinzipalmarkt ist, kann der Nachwuchs bereits erste Erfahrungen auf dem Weg zum eigenen Start-Up sammeln und in die Welt des 3D-Drucks eintauchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert