Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Mai-Sitzung den Startschuss für das neue Quartier auf dem alten Osmo-Gelände gegeben und den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan für den Bereich Stadthafen 2 gefasst hat, beraten die städtischen Gremien in diesem Monat über die Entwicklung neuer Stadtquartiere südlich des Dortmund-Ems-Kanals. Mit diesen Verfahren werde auch der Ratsbeschluss zur Fortschreibung des Masterplans Stadthäfen aufgegriffen, heißt es in einer Meldung der Stadt.
Etwa 38 Hektar ist das Areal insgesamt groß, auf dem neuer, auch öffentlich geförderter Wohnraum in urbaner Mischung mit sozialen Einrichtungen, Möglichkeiten für Kultur und Kreative sowie für dienstleistungs- und gewerbeorientierte Betriebe und urbane Produktionsstätten entstehen sollen. Da der Bereich an der Nieberdingstraße nicht mehr als Standort für ein neues Preußenstadion reserviert werden muss, stehen dort und in den angrenzenden Bereichen entlang der südlichen Kanal-Kante rund 11 Hektar zur Verfügung. Der vorhandene Wohnbestand soll nach und nach durch neue gemischte und gewerbliche Strukturen ergänzt werden. Das Ziel sei „eine urbane Vielfalt durch ein Nebeneinander von gewachsenen Strukturen und neuen Entwicklungen“, so die Stadtplaner. Nicht zuletzt werde auch der „Brückenschlag“ zur gegenüberliegenden Kanalseite angestrebt, wo im Umfeld von Halle Münsterland, Jovel und Hawerkamp schon heute einige kreative und kulturelle Hotspots angesiedelt sind. Neue Entwicklungsmöglichkeiten entstehen ergänzend dazu im Bereich der Eulerstraße.
Für das 25 Hektar große Gelände entlang der Theodor-Scheiwe-Straße entstehen ebenfalls neue Überlegungen. Allein hier könnte ein breiter Wohnungsmix mit bis zu 2000 neuen Wohnungen entstehen. Grundlage der geplanten Quartiersentwicklung wären auch hier die Vorgaben der „Sozialgerechten Bodennutzung Münster“. Demnach müssten 30 Prozent des entstehenden Wohnraums „gefördertes Wohnen“ werden. Neue städtebauliche Zielsetzung ist in den Augen der Stadt Münster „ein urbanes Gebiet mit in einer dichten, vitalen Mischung aus Wohnen und Arbeiten“. Die urbane Vitalität eines Viertels hänge ganz wesentlich davon ab, wie die Erdgeschosszonen zu den Verkehrs- und Freiflächen hinbelebt werden könnten – mit Raum für Läden, Handwerk, Handel, Galerien, Gastronomie oder kulturelle und soziale Treffpunkte. Gewohnt werden soll darüber.
Verbindendes Element des gesamten Areals der geplanten Stadtquartiere ist ihre Lage am Wasser: „Bislang völlig unter Wert genutzt soll sich die Kanal-Kante vom Lütkenbecker Weg bis zur Eulerstraße in eine grüne Zone für Freizeit und Erholung verwandeln, die auch für die Mobilität zwischen den Stadtquartieren eine große Bedeutung erhalten kann“, erklären die Stadtplaner dazu.
Die Bezirksvertretung Südost befasst sich am 10. Juni als erstes Gremium mit dieser neuen Entwicklungsinitiative für die Kanal-Kante Südost, der Rat am 24. Juni. Die Stadt möchte die nächsten Planungsschritte unter Beteiligung der Stadtgesellschaft und auch im Dialog mit den Akteuren der „Hafenratschläge“ sowie weiteren Interessierten fortsetzen.
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