Sicherer Start ins Familienleben Geburtshilfe im Qualitätsverbund Babylotse jetzt auch im UKM, Clemenshospital und St. Franziskus-Hospital

Machen sich gemeinsam stark für das Projekt Babylotsen (v.l.): Die Babylotsinnen des Clemenshospitals, Elke Alaze und Nicole Heidwinkel, Dr. Georg Hülskamp, Beate Riße, Dr. Michael Böswald, die Babylotsin des St. Franziskus-Hospitals, Mailin Böggemann, Dr. Mareike Möllers und die Babylotsin des UKM, Jessica Overhoff. (Foto: St. Franziskus-Hospital)
Machen sich gemeinsam stark für das Projekt Babylotsen (v.l.): Die Babylotsinnen des Clemenshospitals, Elke Alaze und Nicole Heidwinkel, Dr. Georg Hülskamp, Beate Riße, Dr. Michael Böswald, die Babylotsin des St. Franziskus-Hospitals, Mailin Böggemann, Dr. Mareike Möllers und die Babylotsin des UKM, Jessica Overhoff. (Foto: St. Franziskus-Hospital)

Die Geburt eines Kindes ist für Eltern oft von unbeschreiblichem Glück geprägt. Doch leider erleben einige junge Familien neben der Freude auch Ängste und Sorgen. In Münster sehen sich 28 Prozent der Eltern, deren Kinder geboren werden, mit wirtschaftlichen oder sozialen Herausforderungen konfrontiert. Diese Belastungen können frischgebackene Eltern überfordern. Das deutschlandweite Projekt „Babylotsen“ kommt diesen Familien seit 2015 in Münster zur Hilfe.

Es wird bereits im St. Franziskus-Hospital angeboten, seit letztem Jahr gefördert durch die Initiative „Kinderstark NRW“ im Clemenshospital und ab diesem Jahr auch im Universitätsklinikum Münster (UKM) durch speziell geschulte Mitarbeiter. Die Babylotsen erkennen Hilfebedarfe nach der Geburt und vermitteln individuell passende Unterstützung aus dem Münsteraner Netzwerk für frühe Hilfen. „Laut einer Studie der Caritas haben 15 bis 23 Prozent der Mütter psychosoziale Belastungen, die für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder relevant sind. Dies können materielle Sorgen, Sprachbarrieren oder Konfliktsituationen sein“, erklären Elke Alaze und Nicole Heidwinkel, Babylotsinnen des Clemenshospitals.

Unterstützung in allen Belangen

Jessica Overhoff, ihre Kollegin im UKM, betont die Bedeutung des Angebots: „Wir sind die ersten Ansprechpartner für Familien nach der Geburt und können sie als Babylotsen in allen Belangen unterstützen. Durch frühzeitiges Erkennen von wirtschaftlichen, finanziellen oder psychosozialen Problemen können wir die Entwicklung der Familie maßgeblich beeinflussen.“ Beate Riße, Münsters erste Babylotsin, weiß aus Erfahrung: „Es ist entscheidend, Eltern frühzeitig anzusprechen und gemeinsam zu überlegen, welche der zahlreichen Hilfsangebote sinnvoll sind. Wir sind Teil eines gut etablierten Netzwerks von Unterstützungsangeboten in Münster.“

Franziskus-Hospital ist Fortbildungszentrum

Seit 2021 ist das St. Franziskus-Hospital das einzige Fortbildungszentrum für Babylotsen in NRW und unterstützt auch die Mitarbeiter der anderen Geburtskliniken der Stadt. Alle drei Kliniken sind Mitglieder im Qualitätsverbund Babylotse e.V., der 20 Prozent der Geburten in Deutschland abdeckt. Die Finanzierung ist eine Herausforderung: Im St. Franziskus-Hospital werden die Babylotsen seit 2019 neben Eigenbeteiligungen auch durch die Stadt Münster und umliegende Kreise finanziert. Auch das Clemenshospital und das UKM haben für 2024 entsprechende Anträge gestellt.

Finanzierung des Angebots

Die ärztlichen Projektleiter, Dr. Mareike Möllers, leitende Oberärztin der Geburtshilfe im UKM, Chefarzt Dr. Michael Böswald vom St. Franziskus-Hospital und Chefarzt Dr. Georg Hülskamp vom Clemenshospital, sind überzeugt: „Das Babylotsenprojekt ermöglicht frühzeitigen Kinderschutz und ist eine nachhaltige Investition in unsere gemeinsame Zukunft.“ Gemeinsam mit münsterischen Ratsmitgliedern setzen sich die drei Kliniken aktuell dafür ein, dass die Finanzierung dieses wichtigen Angebots für junge Familien auch in Zukunft gesichert ist. „Wir hoffen, dass die Stadt die Förderung im Jahr 2024 fortsetzt, damit dieses wertvolle Angebot den betroffenen Eltern auch weiterhin in allen drei Kliniken zur Verfügung steht“, betonen die Verantwortlichen des Clemenshospitals, des St. Franziskus-Hospitals und des UKM.

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