Schulnote 1,79 für den Allwetterzoo

Prof. Dr. Michael Bernecker vom Deutschen Institut für Marketing (li.) überreicht Zoodirektor Jörg Adler das Zertifikat. (Foto: th)
Prof. Dr. Michael Bernecker vom Deutschen Institut für Marketing (li.) überreicht Zoodirektor Jörg Adler das Zertifikat. (Foto: th)

441 Besucher haben in einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Marketing aus Köln (DIM) den münsterischen Allwetterzoo bewertet. Unterm Strich kam die Schulnote 1,79 dabei heraus. Als besonders positiv beurteilten die Zoobesucher die Atmosphäre, die  Kinderfreundlichkeit, den Elefantenpark sowie das Africaneum.

 

Zoo Münster gehört zu Top Ten Deutschlands

„Diese Note ist besser als der bundesdeutsche Durschnitt, der Alwetterzoo Münster gehört zu den Top Ten Zoos in Deutschland“, erklärte Prof. Dr. Michael Bernecker vom Deutschen Institut für Marketing aus Köln (DIM). Insgesamt bewerteten 93,9 Prozent der befragten Besucher, die sowohl aus Münster als auch aus der Umgebung sowie den benachbarten Niederlanden kamen, den Zoo mit den Noten „gut“ bis „sehr gut“. Nur wenige Kritiker, die scherzhaft als „Terror von Minderheiten“ im Marketingjargon bezeichnet werden. Vor allem die erlaubten Hunde im Zoo sowie die Raucherlaubnis seien dabei immer wieder angesprochene Themen.

Kritik als Maßstab für Veränderung

Die vom DIM abgefragten Kritikpunkte nimmt der Allwetterzoo hingegen sehr ernst. „Für uns ist sehr wichtig, was kritisiert wird, denn das ist unser Maßstab dafür, etwas zu verändern“, so Zoodirektor Jörg Adler deutlich. Was die meisten Besucherinnen und Besucher nach ihrem Zooaufenthalt als kritisch empfunden haben waren die teils zu alten oder zu kleinen Gehege. Tiere möglichst nah sehen zu wollen, anderseits aber Freiraum und gleichzeitig natürliche, artgerechte Haltung einzufordern, das sei ein Konflikt, in dem Zoobesucher sich weltweit bewegten, wußte Dr. Bernecker. Der Zoo selbst will in den kommenden Jahren viele Pläne diesbezüglich umsetzen. Der bald leerwerdende Freiraum des ehemaligen Leopardengeheges soll zusätlich den Tigern als Freigelände zur Verfügung gestellt werden, auch das Gebäude des Affenhauses, das aus den 60er Jahren stammt, soll in den kommenden Jahren umgebaut werden. Der Zoo rechnet mit 2017.

Weiterer Kritikpunkt war die Wegebeschilderung des Zoos, wobei die vielen Infotafeln an den Gehegen als überzeugend empfunden wurden. Auch die große Kinderfreundlichkeit lag in der Befragung  ganz weit oben sowie die Sauberkeit der Sanitären Anlagen oder die Freundlichkeit des Personals. DIe Preise der Gastronomie mißvielen einigen Besuchern.

 "Für uns ist sehr wichtig, was kritisiert wird, denn das ist unser Maßstab dafür, etwas zu verändern", sagt Zoodirektor Jörg Adler. (Foto: th)
„Für uns ist sehr wichtig, was kritisiert wird, denn das ist unser Maßstab dafür, etwas zu verändern“, sagt Zoodirektor Jörg Adler. (Foto: th)

Bessere Gastronomie

Die Gastronomie wird aber ingesamt von den Besuchern als positiver bewertet, als in den Vorjahren. Die Besucherbefragung wird vom Deutschen Institut für Marketing seit 2009 im Zweijahresrhythmus im Allwetterzoo Münster durchgeführt. Durch den Betreiberwechsel haben die Gäste die Zoogastronomie deutlich positiver bewertet. Insgesamt läge die Befragung auf einem „hochsignifikant positiverem Niveau“ als noch bei der vergangenen Befragung in 2013.

Positives Niveau halten

Um weiter dieses positive Niveau und die Note 1,79 halten zu können, will der Allwetterzoo auch in den kommenden Jahren viel für seine Attraktivität tun. Neben zahlreichen Veranstaltungen soll dazu auch das interaktive Angebot des Zoos ausgebaut werden. Dazu sei „Wasser“ ein Thema, um besonders in den trockenen und heißen Sommermonaten Besucher in den Zoo zu locken. Ein Wasserspielplatz am Streichezoo ist bereits vorhanden, der besonders beliebt sein. Verstärkt will sich der Zoo auch um Angebote für Senioren kümmern. Mehr Sercie für ältere Menschen sowie Kaffee- und Kuchenangebote sollen auf die ältere Zielgruppe zugeschnitten werden. „Die Generation 70 plus hat ganz andere Anforderungen an den Zoo“, so Dr. Bernecker.

Insgesamt balanciert sich der Zoo, wie alle anderen Zoos auch, immer in einem Spagat zwischen Artenschutz und Unterhaltung. Man müsse sich irgendwann überlegen, ob man ein Freizeitpark mit Tieren sein wolle oder eine Art Naturzoo.

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