Rosenmontagszug: Kritik und Verständnis für Absage

Der Schlossplatz, der Ort, an dem der Rosenmontagszug sonst startet, war am Mittag menschenleer. Eine Höchststrafe für Karnevalsprinz Bernard? (Foto: nn)
Der Schlossplatz, der Ort, an dem der Rosenmontagszug sonst startet, war am Mittag menschenleer. Eine Höchststrafe für Karnevalsprinz Bernard? (Foto: nn)

Gestern Abend kam die Nachricht, mit der viele Karnevalisten gerechnet hatten: Der Rosenmontagszug wird wegen der Wetterprognosen nicht stattfinden. Heftige Sturmböen waren angekündigt worden, die Reaktionen zu dieser Entscheidung bunt gemischt. 

„Aufgrund der sehr schlechten Wetterprognose für den morgigen Rosenmontag ist die Durchführung des Umzuges aus sicherheitstechnischen Erwägungen nicht möglich“, teilte Werner Geitz, Sprecher beim Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK), am Sonntagabend mit. Prinz Bernard I. dürfte die Mitteilung hart getroffen haben.

Seine ohnehin recht kurze Session scheint unter keinem guten Stern zu stehen: In der Nacht vor der Prinzenproklamation ereigneten sich die Terroranschläge von Paris, die weltweite Bestürzung auslösten und auch in Münster kräftig auf die Stimmung drückten. Direkt nach der Absage hatte Prinz Bernard Homann wenig Verständnis für die Entscheidung. Er habe sich mehr Mut gewünscht und gehofft, dass man einen abgespeckten Zug in Erwägung zieht. Heute Mittag hingegen hieß es dann von seiner Tollität: „Auch wenn der Zug nicht stattfindet, werden wir einen großartigen Rosenmontag haben. Rosenmontag ist das, was wir daraus machen!“

Auch wenn bis zum frühen Abend der große Sturm mit erwarteten Böen der Stufen 8 bis 9 ausblieb, traf die Entscheidung auf viel Verständnis. „Sicherheit geht vor Vergnügen“, erklärte Alfons Rook, königlicher Hofsprecher der „Wiedertäufer vom Buddenturm“. Durch die Absage des Zuges gibt es bei den kleineren bis mittleren Gesellschaften einen finanziellen Verlust von schätzungsweise 3000 bis 5000€. Größere Gesellschaften, die teilweise bis zu vier Wagen für Elferrat, Garden und Senat haben, trifft es entsprechend härter.

Münsters Karnevalisten ließen sich nicht unterkriegen und feierten den Rosenmontag in zahlreichen Kneipen und Gaststätten. Unter ihnen fast überall mit dabei: Prinz Bernard.

Ein Ersatztermin für den Umzug ist, im Gegensatz zu anderen Städten, für den BMK nicht denkbar.

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