Rechter Hass macht auch in Münster betroffen Aktionsbündnis ruft zu heutiger Demonstration gegen rechtsextremen Hass auf

Die Vorkommnisse der vergangenen Tage in Chemnitz machen auch in Münster gleichermaßen betroffen und wütend. Für die Antifaschistische Linke (Antifa) Münster trägt die Alternative für Deutschland (AfD) eine große Mitverantwortung für die rassistischen Ausschreitungen in Sachsen und auch die SPD in Münster verurteilt unter anderem den AfD-Ratsherrn Martin Schiller für seine Äußerungen. Für heute Abend hat ein Aktionsbündnis zur einer Demonstration gegen rechten Hass aufgerufen.

„Wer Hass und Zwietracht sät, wer Kleidungsvorschriften machen, Menschen nur aufgrund äußerer Merkmale ausgrenzen will – der verlässt den Boden des Grundgesetzes“, sagt Stephan Orth, Kreisverbandssprecher der GRÜNEN in Münster und betont, dass es für Hass, Hetze und Gewalt keine Toleranz geben darf. „Es sind keine Demokraten, es sind Verfassungsfeinde und Menschenhasser, die in Chemnitz und anderswo auf die Straße gehen. Chemnitz ist nur eine Stadt. Hass begegnet uns täglich überall. Deshalb gehen diese Unruhen auch uns etwas an.“

„Die AfD trägt eine große Mitverantwortung für die rassistische Mobilisierung“, heißt es in einem Statement der Antifa Münster. „Seit Monaten beschwört sie das Bild eines Bürgerkrieges zwischen „Deutschen“ und „Migranten“ hervor. Bei jeden sich bietenden Gelegenheit werden Gewalttaten schamlos instrumentalisiert“, erklärt Antifa-Sprecherin Merle Linkowski. Die tatsächlichen Hintergründe der Gewalttaten spielten dabei keine Rolle, fehlende Informationen würden durch Falschmeldungen ersetzt. Christian Blex, AfD-Landtagsabgeordneter aus dem Kreis Warendorf, hatte auf Facebook die rassistischen Demonstrationen als „spontanen Widerstand“ bezeichnet und zu weiteren Aktionen aufgerufen. Der Münsteraner AfD-Ratsherr Martin kommentierte die Ereignisse in Chemnitz mit den Worten „Irgendwann wird Volkes Wut nicht mehr zu stoppen sein.

Die stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende Lena-Rosa Beste attestiert Schiller „ein fragwürdiges Demokratieverständnis“, nachdem dieser Regierungssprecher Steffen Seibert als „Merkel-Knecht“ bezeichnet und dessen Kritik an den rechten Ausschreitungen und rassistischen Hetzjagden in Chemnitz mit Äußerungen des ehemaligen SED-Generalsekretärs und DDR-Staatsratsvorsitzenden Egon Krenz verglichen hatte. „Während sich ganz Deutschland erschreckt über die Ausschreitungen in Chemnitz zeigt, will Schiller den rechten Aufmarsch offenbar in die Tradition der DDR-Bürgerrechtsbewegung stellen. Bei ihm wird der rassistische Mob zum friedlichen Widerstand und Seibert zum Vertreter eines antidemokratischen Regimes“, so Beste. „Ein weiteres Mal offenbart sich, wes Geistes Kind die AfD auch in Münster ist.“

Für heute Abend hat ein Aktionsbündnis zur einer Demonstration "Stoppt den rechten Hass" aufgerufen. Sie startet um 17:00 Uhr am Hauptbahnhof.

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