Nachdem Anfang der Woche bekannt wurde, dass die Ausweichräume für das Jugendzentrum im Paul-Gerhardt-Haus (PG) an der Bennostraße 17 nicht mehr zur Verfügung stehen, stellt die Stadt jetzt Räume im Jugendinformations- und -bildungszentrum (Jib) zur Verfügung.
„Am 30.04.24 haben wir erfahren, dass die Räumlichkeiten an der Bennostraße, die bis dato auch als Übergangslösung für das PG zur Diskussion standen und in denen bis letzte Woche Angebote stattfanden, nun nicht mehr nutzbar sind“, heißt es in dem Schreiben. Dies sei ein weiterer herber Rückschlag für das ]pg[ und damit für die Jugendarbeit im Stadtbezirk Münster Mitte. Seit Ende Januar bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (…) unter dem Motto „]pg[-unterwegs“ einen Teil ihrer Angebote sowie einen kleinen Jugendtreff an verschiedenen Orten an. Mal im Gleis 22, mal in der Bennostraße, gelegentlich wird auch ein Ausflug organisiert. Für das Theaterprojekt, das Tanzprojekt und die kostenlose Hausaufgabenhilfe des Bootstrapper e. V. wurden übergangsweise andere Räumlichkeiten organisiert. Das Musikprojekt findet gar nicht mehr statt und auch die kostenlosen Proberäume für Jugendbands gibt es derzeit nicht mehr.
Zwischenlösung gefunden
Diese Probleme könnten schon bald der Vergangenheit angehören, denn eine Zwischenlösung scheint gefunden. Es werden Angebote der Kinder- und Jugendarbeit aufrecht erhalten, heißt es in einer Meldung der Stadt. Die Stadt stelle der Erlöserkirchengemeinde als Träger mehrere Räume im Jib zur Verfügung. Bis zum 1. Juni sollen die Angebote im Gebäude an der Hafenstraße untergebracht werden. Diese Lösung gelte bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes für das Paul-Gerhardt-Haus.
Ende des vergangenen Jahres wurde das Paul-Gerhardt-Haus geschlossen und wird nun abgerissen. Es entsteht ein neuner „Bildungs- und Begegnungs-Campus. Der Förderverein hatte eigene Räumlichkeiten mit ausreichender Fläche gefordert, damit alle Angebote unter einem Dach vereint werden können. Auch die Reduktion von drei auf zwei Vollzeitstellen und die damit einhergehenden Kürzungen der Öffnungszeiten sei „dem Sinn der offenen Jugendarbeit in Münster nicht zuträglich.“
Gerade in dieser zunehmend unruhigen Zeit habe offene Jugendarbeit eine wichtige Rolle. Sie könnte Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Ort bieten, wo sie sich angenommen fühlen, Sicherheit erleben, Kreatives ausprobieren, Rat suchen und als Mensch mit individuellen Bedürfnissen wahrgenommen werden können. „Wir sind froh, dass es nun eine tragfähige Lösung gibt, die alle Beteiligten zufriedenstellt und die vor allem den wichtigen Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit gerecht wird“, so Stadtdirektor Thomas Paal in einer aktuellen Pressemitteilung.
In einer früheren Version des Artikels ist an zwei Stellen vom „Bennohaus“ die Rede. Dieses war jedoch für das Jugendzentrum nie im Gespräch. Gemeint ist ein Haus in der Bennostraße 17, das von mehreren Organisationen btw. Vereinen genutzt wird. Dieses haben wir korrigiert. (Amn. d. Red.)
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