
Mit der Eröffnung der neuen Demenzstation 2D setzt die Raphaelsklinik in Münster einen weiteren Schritt bei der Integration der Leistungen des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses (EVK). Wie die Alexianer in einer Medienmitteilung erklären, soll die Station Menschen mit Demenz eine Umgebung bieten, die möglichst wenig an ein klassisches Krankenhaus erinnert und stattdessen Vertrautheit und Geborgenheit vermittelt.
Bereits beim Betreten der Station fällt auf: Hier ist einiges anders. Warme Wandfarben, Mobiliar im Stil der 1960er Jahre, historische Nähmaschinen und alte Filmplakate prägen das Bild. Das Essen wird nicht auf Tabletts serviert, sondern an einem Buffet bereitgestellt – das Geschirr dazu holen sich die Patientinnen und Patienten selbst aus einem Schrank. Ziel sei es, ein Gefühl von Normalität und Heimat zu schaffen, heißt es in der Mitteilung der Alexianer.
„Wie zu Hause fühlen“
„Die neue Demenzstation ist ein weiterer, wichtiger Schritt beim Umzug der Leistungen des ehemaligen EVK in die Raphaelsklinik“, betonte Regionalgeschäftsführer Maik Büscher bei der Eröffnung. Auch das Personal ist speziell geschult: Alle Mitarbeitenden aus dem ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Bereich verfügen über besondere Qualifikationen im Umgang mit Demenzkranken. Dirk Böwer, Standortpflegedienstleiter der Raphaelsklinik, hob hervor, dass auf der Station geriatrische Frührehabilitation durchgeführt wird. Dabei sei es entscheidend, dass sich die Menschen wie zu Hause fühlten, um Ängste und Aggressionen zu reduzieren, die in ungewohnter Umgebung häufig auftreten.
Lebensqualität wiederherstellen
Dr. Kira Uphaus, Chefärztin der Klinik für Demenz, erläuterte das medizinische Konzept der sogenannten geriatrischen Komplexbehandlung. Ziel sei es, die frühere körperliche und geistige Verfassung sowie die Lebensqualität wiederherzustellen. Durch strukturierte Tagesabläufe, etwa beim gemeinsamen Essen, lasse sich unter anderem die Anzahl der Medikamente reduzieren sowie die Orientierung und Mobilität verbessern. Ein multiprofessionelles Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Therapeutinnen und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen sowie einem Musiktherapieangebot trägt zur Umsetzung dieses Ziels bei.