Nächste Trecker-Demo am Donnerstag (Update) Polizei rechnet mit 2000 Fahrzeugen / Sternfahrt ab 15:30 Uhr nach Münster zum GRÜNEN-Neujahrsempfang

Bereits am Montag rollten unzählige Trecker bei mehreren Demos durch die Stadt. Am Donnerstag sollen es noch mehr werden. (Foto: Jasmin Otman)
Bereits am Montag rollten unzählige Trecker bei mehreren Demos durch die Stadt. Am Donnerstag sollen es noch mehr werden. (Foto: Jasmin Otman)

Auch morgen wird es in Münster wieder eine „Trecker-Demo“ geben, dieses Mal offenbar mit deutlich mehr Teilnehmenden, als bei den Konvois am Montag. Die Polizei geht von bis zu 2000 Fahrzeugen ist. Die Versammlung hat eine Privatperson angemeldet, offenbar für den Verein „Land sichert Versorgung NRW“ (LsV). Sie soll zum Schlossplatz führen und vor dem Schlossgarten-Café beim Neujahrsempfang der GRÜNEN mit der Übergabe eines Positionspapiers enden.

„Es ist bei uns eine Versammlung in Form einer Sternfahrt angemeldet“, bestätigte Polizeisprecherin Anna Tastowe am Morgen auf Anfrage unserer Redaktion. So sollen ab 15:30 Uhr aus den Richtungen Nienberge, Nottuln, Greven und Everswinkel etwa 1200 Trecker nach Münster fahren. Das Ziel der Trecker-Demo sei der Schlossplatz. Im Schlossgarten-Café hält die münstersche GRÜNE ab 18:30 Uhr ihren Neujahrsempfang ab, zu dem auch Katharina Dröge, Vorsitzende der GRÜNEN Bundestagsfraktion und Mitglied des Bundestages, erwartet wird.

Ziel ist Neujahrsempfang der GRÜNEN

„Wir gehen bisher davon aus, dass es zu einer Übergabe des Positionspapiers mit einer kleinen Gruppe von Landwirt*innen kommen wird“, erklärt Jörg Rostek, Co-Sprecher des GRÜNEN Kreisverbandes Münster. Bereits Anfang Januar waren Aktive von „Land sichert Versorgung NRW“ (ehem. „Land schafft Verbindung NRW“) an die GRÜNEN herangetreten und hatten ihre Pläne einer Traktorsternfahrt zum Neujahresempfang erklärt. Ebenfalls habe man erklärt, der MdB Katharina Dröge dabei gerne ein Positionspapier überreichen zu wollen und dass man an einem sachlichen Austausch interessiert sei. „Wir bemühen uns daher, dieses Anliegen erfüllen zu können“, so Rostek. „Wir GRÜNE sind der Meinung, dass Landwirt*innen trotz der enormen Wandlungen, die die Landwirtschaft durchgemacht hat und aufgrund der Klimakrise noch erwartet, von den Früchten ihrer Arbeit leben können müssen. Das ist doch schon mal eine gute Gesprächsgrundlage.“

„Friedlich und demokratisch bleiben!“
im Rahmen der WLV-Aktionswoche kamen münstersche Landwirtinnen und Landwirte auf dem Lambertikirchplatz mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. (Foto: Michael Bührke)
im Rahmen der WLV-Aktionswoche kamen münstersche Landwirtinnen und Landwirte auf dem Lambertikirchplatz mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. (Foto: Michael Bührke)

„Die Aktion am Donnerstag vor dem Schloss ist keine Aktion des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes“, betont die Sprecherin des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Laura Jacobs. Dieser hatte am Vormittag im Rahmen einer Aktionswoche mit einem Info-Stand auf dem Lambertikirchplatz zum Bürgerdialog eingeladen. Gestern hatte der WLV die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen) zu einem Gespräch eingeladen.

Bei der Übergabe der WLV-Resolution mit dem Titel „Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!“ an Klein-Schmeink machte Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, deutlich: „Unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe warten auf politische Zeichen der Zukunftsgestaltung. Stattdessen kommen nach vielen Verordnungen und Kürzungen neue Sparpläne. So wird der Strukturwandel befördert. Wir möchten eine nachhaltige, starke Landwirtschaft, dafür fordern wir machbare politische Rahmenbedingungen.“

Für morgen erwartet der WLV von allen Beteiligten, „dass es vor dem Schloss so friedlich und demokratisch bleibt, wie dies von unserer Aktionswoche aus den WLV-Kreisverbänden zurückgemeldet wurde. Eine Beteiligung, u.a. der niederländischen Farmers Defense Force, die in der Vergangenheit bereits durch radikale Verlautbarungen und Umgangsformen aufgefallen sind, ist für uns nicht tolerierbar.“ Geplant ist laut Polizei, dass sich die Versammlung gegen 20:30 Uhr auflöst. Über die genauen Routen möchte die Polizei im Verlauf noch informieren, wie es heißt.

Wir halten diesen Beitrag aktuell.

(Update, 11. Januar, 9:45 Uhr) – Die Polizei Münster hat die Karten mit dem Routenverlauf der Konvois veröffentlicht. Die Strecke in Münster haben wir hier abgebildet, die aus dem Umland sind auf der Sonderseite der Polizei zu finden (oder hier als höher aufgelöste PDF).

(Update, 17:30 Uhr ) – Die Polizei rechnet mit bis zu 2000 Fahrzeugen aus den Kreisen Borken, Coesfeld, Gütersloh Steinfurt und Warendorf sowie aus Münster. Der Aufzug wird sich über die großen Zufahrtsstraßen in Richtung Schlossplatz bewegen. Weitere konkrete Routen wurden noch nicht kommuniziert. Die Polizei rät, die Bereiche insbesondere rund um das Schloss großräumig zu umfahren.  „Seien Sie auch zu Fuß und mit dem Fahrrad besonders wachsam und folgen Sie den Anweisungen der Polizei“, empfiehlt der Einsatzleiter Volker Wittenbreder. „Wir rechnen mit einem noch höheren Verkehrsaufkommen als am Montag. Bringen Sie Geduld mit.“ Die Polizei informiert auf einer Sonderseite und ab Donnerstagmorgen mit einem Bürgertelefon (0251 275-1017).

(Update, 15:30 Uhr) – Die erste Route ist uns inzwischen bekannt. Sie ist wie folgt: B54 Steinfurter Straße / Neutor / Schlossplatz / Am Stadtgraben / Weseler Straße / Kolde-Ring / Kardinal-von-Galen-Ring / Rishon-Le-Zion-Ring / Orléans-Ring / B54 Steinfurter Straße.

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