Im vergangenen Jahr fanden in Münster 1.283 Eheschließungen zwischen Frauen und Männern statt. Mit diesem Wert liegt 2020 in der Statistik der vergangenen zehn Jahre den Tiefstpunkt. Der Grund für die wenigen Trauungen war auch hier offenbar Corona.
Mit diesen Tiefstwerten steht Münster nicht alleine da. Im ganzen Land gingen die Eheschließungen deutlich zurück. Dies betrifft nicht nur die Ehen heterosexueller Paare, sondern auch die von gleichgeschlechtlichen. Nachdem im Oktober 2017 das Gesetz für die gleichgeschlechtliche Ehe in Kraft trat, wurden in Münster im Jahr darauf direkt 207 Ehen zwischen zwei Männern oder zwei Frauen geschlossen. Im vergangenen Jahr waren es hingegen nur 65. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr also 1.348 Ehen geschlossen. Auch hier wird Corona Schuld sein: Treffen waren aufgrund der Kontaktbeschränkungen nur im kleinen Kreis möglich und viele Eheschließungen wurden offenbar verschoben. In den Jahren zuvor trauten sich die Münsteranerinnen und Münsteraner zahlreich und konstant: seit 2011 lag die Zahl der Trauungen nie unter 1.469 Ehen pro Jahr.
Im Laufe der vergangenen zehn Jahre sind die Bräute älter geworden: Lag der Anteil der unter 25-Jährigen im Jahr 2011 noch bei 10,78 Prozent, sank dieser bis 2020 auf einen Anteil von 6,31. Im Gegenzug stieg der Anteil der über 55-jährigen Frauen von 3,23 Prozent (2011) auf 7,33 (2020). Zuletzt war etwa ein Drittel der Bräutigame zwischen 30 und 34 Jahre alt. Waren es 2011 nur 6,87 Prozent der Männer, die mit 55 Jahren oder älter den Bund fürs Leben schlossen, stieg der Anteil bis 2020 auf 10,68 an.
Die Angaben stammen aus der sechsteiligen Herbstferienserie „Münster in Zahlen“ der Stadt Münster.