Münster im Oktoberfestfieber

Der Freundeskreis um Amanda Kotulla ​(2.l.), Fabian Ebrecht (3.l.) und Phillip Reismann (4.l.) feierte ausgelassen auf dem münsterischen Oktoberfest - natürlich wie 95 Prozent der Wies'n Gäste auch in Dirndl und Tracht. (Foto: rwe)
Der Freundeskreis um Amanda Kotulla ​(2.l.), Fabian Ebrecht (3.l.) und Phillip Reismann (4.l.) feierte ausgelassen auf dem münsterischen Oktoberfest – natürlich wie 95 Prozent der Wies’n Gäste auch in Dirndl und Tracht. (Foto: rwe)

Drei bis vier Maßkrüge auf einmal zu schleppen – pro Hand, das ist für die Kellnerinnen auf dem münsterischen Oktoberfest offenbar kein Problem. 10 Kilo pro Runde Bierbestellung, Maßgewicht plus Glasgewicht, kommen da ganz schnell zusammen.

Für die feschen Mädels, die in ihren hellbauen Dirndln die durstigen Gäste auf den westfälischen Wies’n versorgen, ist das jedes Wochenende Normalzustand. 600 bis 700 Maßkrüge trägt jede Kellnerin pro Partyabend an die Tische. Die meisten Mädels haben ihre Finger und Handgelenke getaped. „Sonst geht das auch nicht. Als Mädel hat man die Kraft nicht aber irgendwie schafft man das doch den ganzen Abend“, erzählt Kathi Osburg. Die 27-jährige Studentin ist bereits das vierte Mal auf dem Oktoberfest am Albersloher Weg mit dabei und steht mittlerweile hinter der Theke. „Wir sind eine Bombenmannschaft, ein eingefleischtes Team, anders würde es auch nicht funktionieren“, lobt Kathi die Kameradschaftlichkeit des Servicepersonals.

Kathi Osburg (27) und Johannes Beiker (18) sind ein eingespieltes Zapfteam. (Foto: rwe)
Kathi Osburg (27) und Johannes Beiker (18) sind ein eingespieltes Zapfteam. (Foto: rwe)

Um die 40 Kellnerinnen huschen den Abend über durchs Zelt, in dem rund 3700 Menschen freitags und samstags feiern. Erstmals sind auch sieben Jungs als Kellner zwischen den Tischen unterwegs, bis dato waren die Herren nur im Backstagebereich zu finden: Dort geht es jeden Abend rund. Frische Bierkrüge werden kistenweise über die Hintereingänge des Servicebereichs angeliefert, die kräftigen Kerle tragen die Kisten hinter die Theken. Die Abläufe der Logistik stimmen, damit im Zelt ordentlich gefeiert werden kann. Ab 18 Uhr füllt sich das Zelt langsam, es scheint, wie eine Ruhe vor dem Sturm, denn die Gäste nehmen gemütlich ihre Plätze ein, genießen die Angeobte der Gastronomie, Leberkäs, Haxen und Weißwürste oder auch einfach Currywurst und Pommes.

Die Band "Partyvögel" sorgt im Festzelt für eine Mordsgaudi. (Foto: rwe)
Die Band „Partyvögel“ sorgt im Festzelt für eine Mordsgaudi. (Foto: rwe)

Mit den ersten Maß wächst die Stimmung und ab 20 Uhr sind die Gäste nicht mehr zu halten: Die Fetenband „Partyvögel“ stürmt in waschechten Lederhosen und bayerischem Dialekt auf den Lippen die Bühne und die Gaudi beginnt. Von bayrischen Hits über Klassiker aus dem Schlagerrepertoire bietet die Band alles, was sich zum Feiern, Mitsingen und Tanzen eignet. „Atemlos“, „Westerland“, „Verdammt ich lieb‘ dich“ und „Rock mi heut Nacht“ sind Stimmungskanonen im Festzelt. Bald sitzt keiner mehr auf den Bänken, die werden ohnehin kurzerhand zu langen Tanzbrettern umfunktioniert. Die Stimmung ist grandios. Nur die Kellner haben jetzt Schwierigkeiten, durch die tanzenden Massen zu kommen. Aber mit schierer Leichtigkeit, Gelassenheit und Fröhlichkeit finden die Maßkrüge trotzdem ihre Wege an die Tische. Um Mitternacht ist alles vorbei, das Zelt leert sich. Wer nicht genug hat, kann jetzt noch in der Altstadt weiterfeiern. Shuttlebusse zum Szene-Club 4400 stehen bereit.

Bis zur „Auswiesung“ am 10. Oktober rechnen die Veranstalter um Bernd Redeker und Axel Bröker mit rund 40.000 Besuchern und 100.000 Liter getrunkenen Bieres.

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