LWL-Konzert: See, even Night herself is here

Susanne Ellen Kirchesch ergänzt als Sopranistin das Ensemble. (Foto: Ida Zenna)
Bei dem Night&Delight-Konzert im LWL-Museum ergänzte Susanne Ellen Kirchesch als Sopranistin das Ensemble. (Foto: Ida Zenna)

Mit Night&Delight der Reihe BilderHören lud das LWL-Museum am vergangenen Samstag zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einem Konzert ein, das visuelle Kunstwerke mit musikalischen kombinierte. Stand beim letzten Konzert die Antike im Vordergrund, ging es dieses Mal um das Thema Nacht in all seinen Schattierungen: Tod, Kontemplation, Tanz, Sinnesfreuden…

Susanne Ellen Kirschesch (Sopran), Thomas Kügler (Block- & Traversflöte), Rachel Harris (Violine), Imke David (Viola da Gamba), Menno van Delft (Cembalo, Clavichord) und Clemens Rave (Klavier) begleiteten die Zuhörer durch die Jahrhunderte. Von Purcell bis Schubert, über Dowland, Hume, Bach und Beethoven spannte sich der Bogen. Sowohl fröhlich-tänzerisch als auch fast unhörbar zart und kontemplativ, folgte man den Musikern willig bei der nächtlich-harmonischen Wanderung. Die Musiker nutzten zudem die Architektur des Museums: So begann das Konzert mit einem Flötisten, der Beine baumelnd von der Treppe herab mit dem Cembalo ein Duett spielte. Und bei  Dowlands „Come Again“ erklang als unsichtbarer Partner in einem Zwischenspiel die Geige „aus dem Off“.

Alle Musiker diese Konzertes verbindet ihre umfassende internationale Erfahrung, ihre tiefen Kenntnisse in der Alten Musik und ihr umfassendes Repertoire auch der jüngeren Epochen. Fröhlich, träumerisch oder melancholisch – die Bandbreite der Emotionen wurde von allen virtuos beherrscht. Mehr als einmal gelang es ihnen, das Publikum durch die Musik zum Lachen zu bringen oder sie nach einem Stück in absoluter Stille, die niemand zu durchbrechen wagte, verharren zu lassen.

Neben vielen Höhepunkten war sicher das Ende des Konzerts mit M.Claudius „Abendlied“, den meisten besser bekannt unter dem Titel „Der Mond ist aufgegangen“, ein würdiger Abschluss. Denn die vierte Strophe wurde in dem absolut stillen Foyer des Museums von der Sopranistin sanft, schlicht und präzise a cappella gesungen – die sich anschließende längere Stille war darauf zurückzuführen, dass niemand den Nachhall dieser Klänge stören mochte.

Wer mehr darüber erfahren oder das LWL-Museum als Konzertgebäude kennenlernen möchte – die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am 28.November. Das LWL-Museum präsentiert dann das Piano Trio Howe Gelb im Rahmen der Konzertreihe TonART.

 

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