Lebenswerk im Dienst des Kinderschutzes Münsteranerin Dr. Monika Nienstedt-Westermann erhält das Verdienstkreuz am Bande

Oberbürgermeister Markus Lewe überreichte Monika Nienstedt-Westermann das Verdienstkreuz am Bande. (Foto: Stadt Münster / Patrick Schulte)
Oberbürgermeister Markus Lewe überreichte Monika Nienstedt-Westermann das Verdienstkreuz am Bande. (Foto: Stadt Münster / Patrick Schulte)

In Anerkennung ihres jahrzehntelangen Engagements im Bereich des Kinderschutzes wurde Dr. Monika Nienstedt-Westermann von Oberbürgermeister Markus Lewe das Verdienstkreuz am Bande überreicht. Die feierliche Zeremonie fand in der Rüstkammer des Historischen Rathauses in Münster statt.

Der 80-jährigen Diplom-Psychologin wurde die Auszeichnung für ihre herausragenden Leistungen im beruflichen und sozialen Bereich zuteil, wobei ihr Schwerpunkt auf der Arbeit mit Pflege- und Adoptivkindern lag. Oberbürgermeister Markus Lewe würdigte in seiner Rede das beeindruckende Engagement von Monika Nienstedt-Westermann für Kinder und Jugendliche. Dabei betonte er: „Monika Nienstedt-Westermanns Einsatz für die Belange von Kindern hat die Entwicklung im Bereich des Kinderschutzes maßgeblich geprägt.“ Monika Nienstedt-Westermann, die die Auszeichnung im Namen ihres 2019 verstorbenen Mannes für ihr gemeinsames Lebenswerk entgegennahm, äußerte sich dankbar über die Ehrung.

Praxisgründung 1982

Die Laufbahn von Monika Nienstedt-Westermann begann nach ihrem Psychologiestudium an der Universität, wo sie zunächst als wissenschaftliche Assistentin und später als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule in Münster tätig war. Bereits Anfang der 1970er-Jahre beschäftigte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Arnim Westermann theoretisch und praktisch mit den Auswirkungen traumatischer Misshandlungserfahrungen bei Kindern und deren Verarbeitung in neuen Eltern-Kind-Beziehungen. Im Jahr 1982 gründete das Ehepaar eine psychologische Praxis mit dem Schwerpunkt auf der diagnostischen Untersuchung von Heim-, Pflege- und Adoptivkindern sowie der Beratung und Therapie von Kindern mit schweren traumatischen Erfahrungen. Die Fortbildung von Pflege- und Adoptiveltern sowie Fachkräften im Bereich der Jugendhilfe gehörte ebenfalls zu ihrem Tätigkeitsfeld.

Herausfordernde Fälle

In herausfordernden Fällen standen Monika Nienstedt-Westermann und ihr Mann Eltern sowie den Beteiligten in Behörden, Gerichten und Jugendhilfeeinrichtungen verlässlich zur Seite und setzten sich über das übliche Maß hinaus für den nachhaltigen Schutz und die Verbesserung der Lebensbedingungen jedes einzelnen, meist traumatisierten Kindes ein. Dabei standen stets die Interessen der Kinder im Vordergrund. Die Forschung des Ehepaars führte zur erstmaligen Beschreibung von Integrationsphasen, die misshandelte Kinder in ihren neuen Familien regelhaft durchlaufen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in zahlreichen Veröffentlichungen und dem Buch „Pflegekinder und ihre Entwicklungschancen nach frühen traumatischen Erfahrungen“ festgehalten und leisten bis heute einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Kinderschutzes.

Engagement in Stiftung

Zusätzlich engagierte sich das Paar maßgeblich in der „Stiftung zum Wohle des Pflegekindes“ in Holzminden, deren Kuratorium Monika Nienstedt-Westermann bis heute beratend angehört. Die Stiftung unterstützt auf vielfältige Weise Pflege- und Adoptivkinder, Eltern sowie Fachkräfte und profitiert dabei von der langjährigen Expertise der Geehrten. Die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande an Dr. Monika Nienstedt-Westermann ist somit nicht nur eine individuelle Auszeichnung, sondern auch eine Würdigung ihres nachhaltigen Beitrags zur Entwicklung des Kinderschutzes in Deutschland.

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