Kritische Infrastruktur unter massivem Druck 120 Mitarbeitende aus Pflegeeinrichtungen in Quarantäne / Einheiten des Katastrophenschutzes aktiviert

Die Situation in Münsters Pflegeheimen spitzt sich zu. Viele Mitarbeitende fallen derzeit coronabedingt aus. (Symbolbild: Maren Beßler / pixelio.de)
Die Situation in Münsters Pflegeheimen spitzt sich zu. Viele Mitarbeitende fallen derzeit coronabedingt aus. (Symbolbild: Maren Beßler / pixelio.de)

Die Stadt Münster hat zur Stabilisierung der personellen Situation in einzelnen städtischen Pflegeeinrichtungen kurzfristig Einheiten des Katastrophenschutzes der Hilfsorganisationen um Unterstützung gebeten. Die kritische Infrastruktur gerät laut Aussage von Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer „wie erwartet unter massiven Druck“.

„Die Lage ist sehr angespannt“, stellte Sozialamtsleiterin Dagmar Arnkens-Homann am Mittwoch im städtischen Krisenstab fest. „Aktuell sind knapp 120 Mitarbeitende der münsterschen Pflegeeinrichtungen in Isolation, gleichermaßen haben wir binnen Wochenfrist nahezu eine Verdoppelung bei den infizierten Pflegebedürftigen in der stationären Pflege auf nun 112 Personen.“ Zwar seien nahezu alle Betroffenen mehrfach geimpft und aktuell ein vergleichsweise milder Krankheitsverlauf zu erwarten, dennoch sei der Betreuungsbedarf natürlich weiterhin gegeben.

Alleine im Altenheim Friedrichsburg stehen laut Mitteilung der Stadt Münster derzeit mehr als 20 infizierte Kräfte vorerst nicht für die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung. Bei der Feuerwehr Münster wurde noch während der Krisenstabssitzung eine Einsatzleitung zur Koordinierung der Erstmaßnahmen eingerichtet, die mit entsprechenden Betreuungseinheiten kooperiert. Trotz ebenso personeller Engpässe hat die Diakonie bereits vier eigene Kräfte zur Unterstützung entsandt.

„Die kritische Infrastruktur gerät in der Omikron-Welle wie erwartet unter massiven Druck“, so Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer, „die Personalprobleme gerade im medizinischen und pflegerischen Bereich aufgrund der massiven Infektionszahlen in der Bevölkerung waren zu befürchten. Wir sind jetzt auf schnelle Lösungen angewiesen und müssen in betroffenen Bereichen unterstützend helfen.“ Nicht nur in den Pflegeeinrichtungen, sondern auch in den Krankenhäusern gebe es eine große Zahl personeller Ausfälle.

In Münster wurden bislang mehr als 277.500 Personen (= 88 % der impfbaren Bevölkerung) geimpft und über 70 % geboostert. Die als besonders vulnerabel geltende Altersgruppe Ü60 ist zu 99,8 % geimpft und 89,4 %  geboostert. Mit Stand von Mittwoch werden 54 Personen stationär behandelt, davon 7 auf der Intensivstation (3 beatmet). 

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