Konzept für zukunftssichere Wasserinfrastruktur

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Auch der Wasserturm im Geistviertel wird geschlossen. (Foto: Drones Photography)

Münster ist eine wachsende Stadt – bis 2029 rechnet das statistische Landesamt mit 37.000 zusätzlichen Einwohnern. Um die Stadtbevölkerung weiter mit Trinkwasser versorgen zu können, haben die Stadtwerke Münster vor, die beiden kleinen innerstädtischen Wasserwerke Kinderhaus und Geist zu schließen und die heute schon nach ihren Angaben bedeutsameren Werke Hornheide und Hohe Ward weiter auszubauen.

„Unsere bisherige Infrastruktur reicht für die Versorgung der Menschen, die in naher Zukunft in unserer Stadt wohnen werden, nicht aus“, erklärt Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Hinzu kommt, dass einige Anlagen sanierungsbedürftig sind und wir sie auf den neusten Stand der Technik bringen müssen.“ Vor den Toren Münsters wollen die Stadtwerke künftig in modernsten Anlagen deutlich mehr Trinkwasser gewinnen als heute.

Die Planung der neuen Wasserinfrastruktur sei eng mit der Bezirksregierung Münster und der Stadt Münster abgestimmt, heißt es seitens des Versorgers. „Die Kommune muss Vorsorge treffen für den zunehmenden Trinkwasserbedarf in einer Stadt mit einer stetig wachsenden Zahl an Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Investition in die Wasserinfrastruktur der Stadt macht eine Grundsanierung sowie den Ausbau der Wasserwerke notwendig“, resümiert der Kämmerer der Stadt Münster Stadtrat, Alfons Reinkemeier.

Mit der Schließung der beiden Wasserwerke würden in den kommenden fünf Jahren in Kinderhaus und Geist auch die entsprechenden Wasserschutzzonen aufgehoben. Das hätte für die Anwohner und auch für die Stadt Münster den Vorteil, dass viele Auflagen, die sich in Zukunft noch deutlich verschärfen, entfallen. Hinzu komme, dass die Stadtwerke durch die Konzentration auf zwei Wasserwerke einige Grundstücke nicht mehr für die Trinkwassererzeugung benötigen würden. Sie könnten zur weiteren stadtplanerischen Entwicklung freigegeben werden.

Laut einem hydrogeologischen Gutachten würde in den Gebieten der zu schließenden Wasserwerken  der Grundwasserstand steigen. Der Anstieg habe in Kinderhaus keine relevanten Auswirkungen, in Geist wären eine Reihe von Gebäuden betroffen. „Wir werden den Grundwasserstand im Bereich Geist auf einem unkritischen Niveau halten“, sagt Dr. Dirk Wernicke. Vorgesehen sei, das Grundwasser abzupumpen. Das abgepumpte Wasser soll im lokalen Wasserkreislauf verbleiben und möglichst nachhaltig verwendet werden.

„Mit großer Aufmerksamkeit verfolgen wir die von den Stadtwerken gemachten Vorschläge zur Zukunftsentwicklung der Trinkwasserversorgung in Münster,“ erklären der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Michael Jung und Ratsfrau Maria Winkel, Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Münster. Mit Blick auf die Schließung des Wasserwerks Geist und die Situation der Häuser sowie dem Versprechen der Stadtwerke Münster, es werde keinem Bürger ein Schaden entstehen, bestehe die SPD auf einer sorgfältigen Prüfung und der Beantwortung vieler noch offener Fragen. Die beiden Sozialdemokraten betonen, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen sei. „Die Menschen in den betroffenen Stadtteilen haben mit Verunsicherung auf die Pläne der Stadtwerke reagiert. Wir werden das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen und die Vorschläge der Stadtwerke gründlich prüfen.“ Entscheiden muss noch der Rat der Stadt Münster.

Mehr zum Thema: www.stadtwerke-muenster.de/zukunft-wasserversorgung

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