Klarastift: Trostpflaster per WhatsApp Angehörige können Nachrichten an Angehörige auf ein Diensthandy senden

Daniel Drungel und Laura Purschke vom Klarastift haben die Aktion "Trostpflaster" ins Leben gerufen. (Foto: privat / Bildmontage)
Daniel Drungel und Laura Purschke vom Klarastift haben die Aktion „Trostpflaster“ ins Leben gerufen. (Foto: privat / Bildmontage)

Nicht zuletzt den alten Menschen in den Altenheimen macht die derzeitige Situation zu schaffen. Da sie zur Risikogruppe gehören, ist besonderer Schutz nötig. Seit kurzem gelten daher auch in Münster Besuchssperren. Im Klarastift setzt man nun auf Social Media, um Angehörigen weiterhin Kontakt zu ihren Liebsten zu ermöglichen.

Seit dem vergangenen Jahr betreuen Laura Purschke und Daniel Drungel den Instagram-Account des Klarastifts. Die Krankenschwester und der Altenpfleger haben für die Bewohner des Hauses eine gute Lösung gefunden: Angehörige können seit Sonntag Textnachrichten, Sprachnachrichten, Fotos und Videos per WhatsApp auf ein Diensthandy im Haus schicken, die den Senioren dann gezeigt oder vorgelesen werden. „Die Idee kam uns, als uns ein Angehöriger uns fragte, ob wir uns bei einer Bewohnerin darum kümmern könnten, dass das Telefon eingeschaltet sei“, erzählten uns die beiden, „denn er wolle sie besuchen und könne dies ja aufgrund des Besuchsverbotes nicht mehr. Dann ist uns irgendwie aufgefallen, dass die wenigsten der Bewohner ein Handy oder ähnliches besitzen und nicht mal eben hin- und hertexten können.“ Mit ihrem Vorschlag stießen Sie bei ihren Vorgesetzten schnell auf Zustimmung, es dauerte nicht lange, bis erste Nachrichten eingingen. „Es wird immer mehr“, freut sich Laura Purschke über die zunehmende Resonanz, „sowohl von Angehörigen als auch Münsteraner*innen, die einfach ein paar Menschen in dieser schweren Zeit mit netten Worten Gutes tun wollen.“

Der Besuchsstopp treffe alte und allein lebende Menschen am schwersten, weiß die examinierte Krankenschwester. Viele kennen Ausgangssperren, Hamsterkäufe und dergleichen noch aus Kriegs- und Nachkriegszeiten und haben viel Gesprächsbedarf, sagt sie, vielen mache die Situation Angst. „Es gehört zur Tages- oder Wochenstruktur der meisten Bewohner, dass Freunde, Familie oder Bekannte zu Besuch oder zum Kaffee kommen“, ergänzt Daniel Drungel, Leiter eines Wohnbereichs im Klarastift. „Darüber hinaus finden ja auch keine internen Veranstaltungen, wie Singen, Messen oder Backen mehr statt. Deshalb wollen wir für positive Ablenkung sorgen.“ Die Nachrichten werden natürlich vertraulich behandelt und nur an die Angehörigen weitergeleitet und dann wieder gelöscht, wie die Initiatoren versichern.

Die Nummer für den WhatsApp-Kontakt ins Klarastift lautet: (0157) 80690312

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