Kidical Mass fordert Schulstraßen in Münster NRW hat seit Februar 2024 als erstes Bundesland eine landesweite Regelung für Schulstraßen, aber in Münster tut sich bisher nichts

NRW hat als erstes Bundesland eine Regelung für Schulstraßen, aber in Münster tut sich bisher nichts, bedauert die Initiative Kidical Mass. (Foto: Günter Havlena / pixelio.de)

Nordrhein-Westfalen hat im Februar 2024 als erstes Bundesland eine landesweite Regelung für Schulstraßen herausgegeben. In Münster tut sich dahin bisher allerdings nichts, bedauert die Initiative Kidical Mass in einer aktuellen Pressemitteilung.

Wenn Kinder den Schulweg eigenständig zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, habe das viele Vorteile: Bewegung an der frischen Luft, mehr Selbstständigkeit und für die Umwelt ist es ohnehin besser als das Elterntaxi. Das Problem: Vielerorts ist es gefährlich. 2022 verunglückten deutschlandweit fast 10.000 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren auf dem Rad oder zu Fuß auf dem Schulweg, heißt es in der Meldung weiter. Gerade direkt vor der Schule komme es regelmäßig zu brenzligen Situationen. Dabei gäbe es eine simple Maßnahme, die den Schulweg für alle Kinder schnell sicherer machen würde: die Einrichtung von Schulstraßen.

Mit dem Erlass „Sperrungen von Straßen für den Kfz-Verkehr im Nahbereich von Schulen“ hat das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen Kommunen die Einrichtung von Schulstraßen erleichtert. Der Erlass empfiehlt eine Teileinziehung von Straßen und die Absperrung durch Poller oder Schranken und ist eine bedeutende Maßnahme für mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen.

Das Aktionsbündnis Kidical Mass erinnert daran, dass unser Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner Funktion als Städtetag-Präsident am 10.3.2024 in einem Interview mit dem „Spiegel“ „temporäre Straßensperrungen“ forderte und sich davon überzeugt zeigte, dass „zu viele Eltern ihre Kinder zur Schule fahren und damit andere gefährden“.

„Den nötigen und möglichen Handlungsbedarf in Münster sehen Lewe und seine Verwaltung allerdings offenbar in Münster bisher nicht – wie sonst ist das Schweigen und die Untätigkeit auf lokaler Ebene anders zu erklären“, so Daniel Hügel von der Kidical Mass weiter. „Zwar fordern Bündnisse wie die Kidical Mass auch eine bundesweite Regelung und eine Aufnahme ins Straßenverkehrsrecht (StVO), das würde es den Kommunen leichter machen, Schulstraßen einzurichten und damit letzte Unsicherheiten beseitigen, jedoch gibt es auch jetzt schon genug Optionen, die unmittelbar umsetzbar sind“.

„Die Kidical Mass Münster fordert OB Markus Lewe, die Verwaltung und die politischen Parteien, einschließlich der regierenden Koalition, die sich die Verkehrswende in Münster auf die Fahnen geschrieben hat, zum sofortigen Handeln auf: Die Einrichtung von Schulstraßen muss stadtweit geprüft und umgesetzt werden“, so Valerian Heints, „unsere Kinder haben ein Recht auf sichere Schulwege auf dem Fahrrad und zu Fuß“.

Mehr Infos zur Initiative Kidical Mass findet ihr unter www.kidicalmass-muenster.org

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