Jetzt gibt es auch Erdbeeren aus Münster Geringe Fröste und gute Wasserversorgung zum Jahresbeginn haben das Wachstum der roten Früchte begünstigt

Die Erdbeerbauern Stephan Bäcker (links) und Burkhard Lütke Laxen (rechts) freuen sich, die roten Beeren nun in ihren Hofläden, auf dem Wochenmarkt und an weiteren Verkaufsständen anzubieten. (Foto: WLV e.V.)

Die Erdbeer-Ernte im Freiland ist auch in Münster dank der kürzlich angestiegenen Temperaturen und der frühzeitigen Sorten in vollem Gange. Die örtlichen Erdbeerbauern Burkhard Lütke-Laxen und Stephan Bäcker sind begeistert, die ersten roten Beeren in ihren Hofläden, auf dem Wochenmarkt und an anderen Verkaufsständen präsentieren zu können. Bereits seit einigen Tagen sind die ersten Münsteraner Erdbeeren aus vorzeitiger Ernte im Gewächshaus und unter Mini-Sonnentunneln erhältlich. Die geringen Winterfröste und die optimale Wasserversorgung zu Jahresbeginn haben das Wachstum dieser roten Früchte begünstigt, meldet der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV e.V.) mit Sitz in Münster.

„Unsere Kunden können ab sofort wieder unsere feldfrischen Erdbeeren, die wir in unserem Hofladen und auf dem Wochenmarkt bereithalten, im Hofladen finden. Die leckeren Früchte gehen täglich vom Feld direkt in den Verkauf und haben keine langen Transportwege. Frischer kann man die heimischen Früchte nicht genießen. Der Geschmack der roten Früchte überzeugt und steht für Regionalität und Frische“, freut sich Erdbeer- und Spargelbauer Burkhard Lütke-Laxen aus Münster-Gelmer. „Dank unserer Anbaumethoden und einer Vielzahl an Sorten können wir unsere leckeren Erdbeeren bereits jetzt anbieten und die Ernte bis in den Spätsommer hinein sicherstellen. In Kürze öffnen wir ausgewählte Felder zum Selberpflücken. Bei Himbeeren und Heidelbeeren stehen wir in den Startlöchern, auch da beginnen wir in Kürze mit der Ernte“, ergänzt Stephan Bäcker von Bäckers Erdbeer- und Spargelhof in Gelmer.

Auf einer Fläche von rund 40 Hektar werden in Münster jährlich 400 Tonnen Erdbeeren geerntet. Abhängig von den Erntebedingungen werden pro Hektar zwischen acht und 25 Tonnen eingefahren. „Für unsere Landwirtschaft insgesamt und speziell für die regionale Vermarktung ist der Erdbeeranbau ein wichtiger Bereich. Die angebotenen Erdbeeren können frischer nicht sein, da sie direkt vor den Toren der Stadt angebaut und geerntet werden“, betont Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Münster.

Münsterland ist Erdbeerland
Jeder Deutsche isst im Durchschnitt 2,3 Kilogramm Erdbeeren pro Jahr. (Foto: WLV e.V.)

Die Erdbeere legt in der Regel keine weiten Strecken zurück. In den vergangenen Jahren haben deutsche Erdbeeren regelmäßig die ausländischen Importe unmittelbar nach Erntebeginn vom Markt verdrängt. Jeder Deutsche isst im Durchschnitt 2,3 Kilogramm Erdbeeren pro Jahr, und die Nachfrage nach diesen leckeren Früchten ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Damit liegt die Erdbeere nach dem Apfel auf Platz zwei der Beliebtheitsskala bei Obst.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 575 Betriebe, die auf insgesamt etwa 3.000 Hektar Erdbeeren anbauen. Im vergangenen Jahr wurden in NRW über 25.000 Tonnen Erdbeeren geerntet. Rund 70 bis 80 Prozent der Erdbeeren werden über Direktvermarktung ab Hof und zahlreiche Verkaufsstände sowie Selbstpflückfelder vertrieben. Das Münsterland stellt mit circa 120 Erdbeerbetrieben einen wesentlichen Teil der NRW-Produktion dar.

Zwei Höfe dominieren das Angebot in Münster
Bereits seit einigen Tagen sind die ersten Münsteraner Erdbeeren aus vorzeitiger Ernte im Gewächshaus und unter Mini-Sonnentunneln erhältlich. (Foto: WLV e.V.)

Der Erdbeer- und Spargelhof Bäcker liegt im Norden von Münster, in unmittelbarer Nähe zum Dortmund-Ems-Kanal und umgeben von den Rieselfeldern. Die Geschichte des Hofes reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals wurde der landwirtschaftliche Betrieb hauptsächlich für den Ackerbau mit Bullenhaltung genutzt. 1982 spezialisierten sich Heinrich und Gisela Bäcker auf die Sonderkultur Spargel, zwei Jahre später begann der Anbau von Erdbeeren. Heute führt ihr Sohn Stephan Bäcker den Familienbetrieb. Auf einer Fläche von ca. 65 Hektar werden Spargel und Erdbeeren angebaut. Der Betrieb wird von zehn festangestellten Mitarbeitern, zehn ganzjährig beschäftigten Teilzeitkräften und 150 Saisonarbeitskräften unterstützt. Seit 2003 wird auch Beerenobst wie Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren angebaut.

Der Betrieb Lütke-Laxen befindet sich in Münster-Gelmer zwischen Ortsmitte und dem Dortmund-Ems-Kanal. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb wird seit 1984 Spargel angebaut, heute ist er auf den Anbau von Sonderkulturen spezialisiert. Neben dem konventionellen Anbau werden seit 2005 auf einer Fläche von 100 Hektar Spargel und Erdbeeren ökologisch angebaut, später kam Beerenobst wie Heidelbeeren und Johannisbeeren hinzu. Der Hofladen in Münster-Gelmer hat täglich geöffnet und bietet ein reichhaltiges Sortiment rund um Spargel und Erdbeeren an. Während der Saison bietet Lütke-Laxen seinen Spargel und die Bio-Erdbeeren auch auf den umliegenden regionalen Wochenmärkten und in eigenen Verkaufsständen im Stadtgebiet an. An der Handorfer Straße eröffnet jetzt auch die Erdbeer-Hütte, wo frischer Spargel und Beerenfrüchte der Saison gekauft oder selbst gepflückt werden können.

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