2020 war ein großes Revival geplant, die Corona-Pandemie machte dem HUSCH-Ball jedoch einen Strich durch die Rechnung. Am Samstagabend war es dann endlich so weit und die Anhänger der Kultveranstaltung fanden sich im ausverkauften Jovel ein. Schwule, Lesben, Huren, Heteros, Drags: Jeder Gast war willkommen und setzte mit seinem Outfit ein unverwechselbares Statement nicht nur auf dem roten Teppich.
Seit nun mehr 33 Jahren wird der HUSCH-Ball von der Aids-Hilfe Münster veranstaltet, zusammen ins Leben gerufen mit der Prostituierten-Selbsthilfeorganisation „Straps und Grips“. Der Huren- und Schwulen-Ball genießt seit über zwei Jahrzehnten Kultstatus in Münster und das auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die exzentrische Benefiz-Gala war eines der Highlights des queeren Jahres. Ob festlich oder frivol, die Gäste holten ihre schärfsten Outfits aus dem Kleiderschrank, um voller Genuss in der bunten Menge zu baden. Erlaubt war, was gefiel.
Dreistündiges Bühnenprogramm
Markus Giesbers, der 1. Vorsitzender der Aidshilfe Münster, eröffnete den HUSCH-Ball unter großem Applaus der Gäste. Das dreistündige Bühnenprogramm, das von Christoph Tiemann moderiert wurde, hatte für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Travestie von Dorfdiva Ottilie S., die vor allem durch ihre spitze Zunge zu unterhalten wusste, oder das inklusive Tanzensemble Funky e. V. – die Stimmung im Jovel war absolut ausgelassen. Das GOP Varieté Münster brachte einen Hauch von Erotik in die Halle. War es Performance? War es Strip? Der gestählte Männerkörper versetzte die Menge jedenfalls in ein gefälliges Raunen.
Ein absolutes Highlight des Abends war aber definitiv der Auftritt der Queen-Tribute Band „MerQury“. Frontmann Jody Cooper als Freddie Mercury ist eine Rampensau, die ihresgleichen sucht! Es war nicht nur ein Hauch von Queen, der in der Luft lag, man hatte das Gefühl, das echte Quintett auf der Bühne zu sehen. Cooper lebt und liebt Freddie Mercury, das war von der ersten Sekunde klar. Es war seine Bühne! Bei Songs wie „Don’t stop me now“ und „I want to break free“ (inklusive des legendären Staubsaugers) bebte der Saal. Ob ‚sing along‘ zu „Radio Ga Ga“ oder die wuchtige Rockballade „The show must go on“, das Jovel kochte. Erst nach der Zugabe von „You don’t fool me“ entließ das Publikum die Band nach dem knapp 60-minütigen Auftritt.
HUSCH-Ball ist feste Konstante
Da die Stimmung bereits auf dem Höhepunkt war, fiel es DJane Blues nicht schwer, die Tanzfläche zum Beben zu bringen. Ob Kulthits von Madonna, Faithless oder Floorfiller aus den Neunzigern, das dankbare Publikum feierte ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden. Ein besonderer Dank gilt allen Ehrenamtlern, die seit über 30 Jahren dafür sorgen, dass die Arbeit der Aidshilfe Münster möglich ist und auch HUSCH zu einer festen Konstante nicht nur in der Szene geworden ist. Um es mit Freddies Worten zu sagen: „I’ll face it with a grin. I’m never giving in. On with the show!“
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