Wo kommen mehr Menschen ums Leben, im Haushalt oder im Straßenverkehr? Die eigene Wohnung ist der gefährlichere Ort! Gerade für Senioren. Wer sich allerdings mit dem einem Hausnotruf absichert, kann im Fall der Fälle schnell lebensrettende Hilfe holen. In Münster bieten alle Hilfsorganisationen ein solches System an, so auch die Malteser.
Etwa 10.000 Menschen sterben deutschlandweit jedes bei Unfällen in den eigenen vier Wänden. Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist demnach im Haushalt fast dreimal so hoch wie im Straßenverkehr. 2015 starben rund 3500 Menschen im Straßenverkehr, bei Unfällen im Haushalt hingegen 9815 Menschen – das sind fast 800 mehr als noch im Vorjahr.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin stürzen die Deutschen rund 3,15 Millionen Mal im Jahr stürzen. Bei 8 von 10 tödlichen Unfällen im Haushalt sind Stürze die Ursache, sonst oft Brände oder Vergiftungen. Die Zahl tödlicher Hausunfälle wächst seit 2007 Jahr für Jahr. „Kein Wunder, die Deutschen werden immer älter“, sagt Dr. Frank Marx, Diözesanarzt der Malteser im Bistum Münster. „Vor allem Senioren sind zu Hause gefährdet. Sie leben häufig allein und mit dem Alter nimmt die Gebrechlichkeit zu. Daher werden sie bei Unfällen im Haushalt vielfach erst spät gefunden, wenn sie sich nicht mehr selbst helfen konnten. Ihr Klopfen und Rufen wurde überhört.“ Zu den Unfällen kommen noch die viel häufigeren lebensgefährlichen Erkrankungen. Auch hier ist schnelle Hilfe notwendig. Bei Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie zählt jede Minute.
Im Fall der Fälle geht es oft um Sekunden. Wer an einen Hausnotruf angeschlossen ist, ist im Vorteil. Mit einem Alarmknopf am Handgelenk oder an einer Halskette kann jedermann auch dann Hilfe herbeirufen, wenn das Telefon nicht in Reichweite ist. Einmal gedrückt, landet man in der Notrufzentrale des Anbieters. Auch die Malteser Hausnotrufzentrale ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt. Mit der hochsensiblen Freisprechanlage im Hausnotrufgerät können die Helfer sofort mit den Senioren sprechen, auch dann, wenn sie entfernt vom Gerät in einem Raum liegen. Falls sich in der Wohnung niemand meldet, alarmiert die Zentrale Helfer oder den Rettungsdienst.
Alleine bei den Maltesern nutzen über 100.000 Senioren den Hausnotruf. 36.020 Mal haben die Helfer im vergangenen Jahr den Rettungsdienst gerufen. Das geschah zwischen 10 und 60 Sekunden nach Drücken des Alarmknopfes.
Übrigens: Bei Senioren mit Pflegestufe übernimmt die Pflegekasse oft die Kosten.
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