Hafencenter: Klage nicht unwahrscheinlich

(v.l.:) Wolfgang Becker, Reiner Bode, Thomas Krabbe von den Hafen-Initiativen und Viertel-Künstler Stephan Us wollen gegen den Bebauungsplan für das Einkaufscenter im Hafen vorgehen, notfalls mit einer Klage. (Foto: th)
(v.l.:) Wolfgang Becker, Reiner Bode, Thomas Krabbe von den Hafen-Initiativen und Viertel-Künstler Stephan Us wollen gegen den Bebauungsplan für das Einkaufscenter im Hafen vorgehen, notfalls mit einer Klage. (Foto: th)

Gegen die Vorlage der Stadt Münster zum Bebauungsplan „Hafencenter“ gingen 560 Bürgereinwände ein, Berücksichtigung finden die Beschwerden allerdings keine. „Winkt der Rat die Vorlage so durch, werden wir klagen müssen“, sagt Rainer Bode von der Initiative „Zukunft Hafen e.V.“. 

Im Stadthafen plant Stroetmann ein großes Einkaufszentrum. Die im Viertel ansässigen Hafenvereine wollen ein Großprojekt dieser Art nicht. „Es geht nicht darum, das Center komplett zu verhindern“, sagt Wolfgang Becker vom Verein „Mehr Lebensqualität für das Hansa- und Hafenviertel“. „Aber es wird ein Magnet, das viele Menschen anzieht.“ In der vorgesehenen Form schaffe es nicht nur eine Überversorgung an Lebensmitteln, sondern führe im am dicht besiedelten Stadtteil Münsters zu einer weiteren Verkehrszunahme rund um den Hansaring, bis hin zum Kollaps. Das Vorhaben sei in Bezug auf Verkehr, Emissionen und Lärm schlicht und ergreifend nicht ausreichend durchdacht.

Im letzten Jahr wurde der Bebauungsplan veröffentlicht, jetzt kommt die entsprechende Vorlage in den Hauptausschuss und dann – vermutlich Mitte November – in den Rat. Die Entscheidung werde wohl positiv verlaufen, vermutet Bode. CDU und FDP würden das Stroetmann-Projekt unterstützen, die SPD sei in der Diskussion gespalten, Linke und Grüne dagegen. „Die Mehrheit steht wohl. Umso mehr werden wir politisch jetzt nochmal Druck machen und die Parteien anschreiben.“

In den letzten Wochen haben die Initiativen, die sich gegen die Pläne aussprechen, rund 4.500 Unterschriften gesammelt. Klagen müsse nun ein Anwohner, besser noch ein Eigentümer im Viertel. Es gebe ein starkes Interesse innerhalb der Bevölkerung, gegen den Bebauungsplan vorzugehen, weiß Wolfgang Becker. Findet sich nun ein Kläger, erhalte er von Seiten der Initiativen Rückendeckung, auch finanziell.

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