Für einen Tag Hauptstadt des Grutbiers Veranstaltungen der „Grutkultur 2020“ / 15. Februar in der Fischbrathalle

Philipp Overberg (li.) und Jan Kemker haben für die „Grutkultur 2020“ das Grutbier „Dubbel Porse" gebraut. (Foto: Michael Bührke)
Philipp Overberg (li.) und Jan Kemker haben für die „Grutkultur 2020“ das Grutbier „Dubbel Porse“ gebraut. (Foto: Michael Bührke)

Unter den Bierspezialitäten der Welt ist das Grutbier heute vermutlich das exotischste Gewächs. Dabei war der mittlerweile ausgestorbene historische Bierstil bis ins 15. Jahrhundert in ganz Nordeuropa das prominenteste Getränk. Einige wenige Spezialitätenbrauer auf der ganzen Welt haben es sich zur Aufgabe gemacht, das mit verschiedenen Kräutern gebraute mittelalterliche Bier wiederzubeleben. Jedes Jahr im Februar feiern sie den internationalen Tag des Grutbiers mit Veranstaltungen auf der ganzen Welt. Das in Münster ansässige Deutsche Institut für Grutkultur organisiert am 15. Februar die „Grutkultur 2020“ in Münster, die das Thema Grutbier einem größeren Publikum nahebringen soll.

Schon seit einigen Jahren entwickelt sich Münster zu einem europäischen Zentrum der modernen Grutkultur. Vorangetrieben wird diese Entwicklung von einer lebendigen Hobbybrauerszene sowie von den Brauereien Jan Kemker (Alverskirchen) und der Gruthaus-Brauerei aus Münster. Münster war im Mittelalter weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmt für sein Grutbier. An diese Tradition knüpft Philipp Overberg mit dem Gruthaus-Projekt an, indem er die Zusammensetzung der geheimen Kräutermischung (Grut) aus den Rechnungsbüchern des alten Grutamtes rekonstruierte und damit das schmackhafte münstersche Grutbier wieder zum Leben erweckte. Jan Kemker hat sich ebenfalls auf Biere mit besonderen Zutaten und vor allem alte Fermentationsverfahren spezialisiert.

Am 15.2.2020 wird in Münster der Tag des Grutbiers gefeiert. Am Nachmittag führt Philipp Overberg ins Thema ein, darauf folgt ein Vortrag von David Bea, Taragonna (Universitat Rovira i Virgili), unter dem Titel „Vom prähistorischen Bier zum Grutbier des Mittelalters“. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. Am Abend soll dann das Grutbierfestival stattfinden. Grutbierbrauer aus Münster und internationale Aussteller, Profis wie Hobbybrauer, bieten ihre Kreationen zum Verkosten an. Die Küche der Fischbrathalle liefert dazu passende Gerichte und kleine Häppchen – mit und ohne Fisch. Der Abend steht ganz im Zeichen der Begegnung und des zwanglosen Austauschs beim Genuss der nicht alltäglichen Bierspezialitäten. Besucher und Brauer sollen miteinander ins Gespräch kommen. Die Besucher sind eingeladen, gegen einen kleinen Kostenbeitrag die unterschiedlichsten Grutbiere zu probieren und dazu speziell ausgewählte Speisen aus der Küche der Fischbrathalle zu genießen.

Zusammen haben Kemker und Overberg extra für die Grutkultur Münster 2020 ein ganz besonderes Grutbier eingebraut, die Dubbel Porse, die als Jahrgangsbier jedes Jahr mit leicht verändertem Rezept neu eingebraut und nach einer langen Lager- und Reifungszeit der Öffentlichkeit im Rahmen des Gruit Days präsentiert wird. An der Veranstaltungen nehmen auch die folgenden Brauereien und Brauprojekte teil: VonSeitz Theoreticales (USA), La Source Beer Co (BE), Brewpub De Kromme Haring (NL), Nevel Artisan Ales (NL), Lutibräu (Ludger Schweer, DE), Dønnekes (Johannes Jakob, DE) und Elixer Bier (Nienke and Robbert Hartholt, NL).

Samstag, 15.2.2020 | 18:00 - 23:00 Uhr | Fischbrathalle, Schlaunstraße 8, 48143 Münster | Alle Infos: www.gruthaus.de

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