Hauptzollamt und Stadthalle werden für Flüchtlinge vorbereitet

Ab Mitte Dezember sollen Flüchtlinge im alten Zollamt unterkommen. (Foto: th)
Ab Mitte Dezember sollen Flüchtlinge im alten Zollamt unterkommen. (Foto: th)

Um der wachsenden Zahl an Flüchtlingen gerecht zu werden, bereitet die Stadt Münster Räumlichkeiten in der Stadthalle Hiltrup und im alten Hauptzollamt vor. 170 neue Plätze sollen so bis Mitte nächsten Monats geschaffen werden.

Die Stadt ist im Zugzwang. Allein in der letzten Woche wurden ihr 287 Flüchtlinge zugewiesen, Tendenz steigend. Nun wird auch das alte Hauptzollamt an der Sonnenstraße als Quartier vorbereitet, wie aus einer Meldung der Stadtverwaltung hervorgeht. In dem leerstehenden Gebäude sollen ab Mitte Dezember 140 Flüchtlinge ein Zuhause auf Zeit finden. Ein Gästehaus der Johanniter in der Weißenburgstraße kann, kurzfristig angemietet, 30 Personen aufnehmen.

Außerdem sollen in der Stadthalle Hiltrup acht Räume hergerichtet werden, die bislang von der Realschule Hiltrup und außerschulischen Gruppen genutzt werden. Bei den Nutzern sei man auf Verständnis und Entgegenkommen gestoßen, heißt es. Die Verpflegung der Flüchtlinge werde über das ehemalige Restaurant gewährleistet, stundenweise können Duschen in der benachbarten Turnhalle genutzt werden.

Diese Maßnahmen wurden gestern im wöchentlich tagenden Krisenstab beschlossen, zudem prüfe man, mit Blick auf die noch steigenden Zuzugszahlen, weitere Möglichkeiten der Unterbringung.

Um all das zu leisten, muss die Stadt die mit der Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen befassten Bereiche in der Verwaltung dringend personell verstärken. Unter anderem soll bei Pensionären und Beschäftigten in Elternzeit oder Sonderurlaub abfragt werden, ob sie bereit sind, befristet einzuspringen. Außerdem werde geschaut, ob befristete Arbeitsverträge verlängert werden können. Kurzfristig sollen innerhalb der Verwaltung Beschäftigte zu besonders belasteten Dienststellen zunächst bis Ende 2015 abgeordnet werden. „Wir müssen Schwerpunkte setzen und dort handeln, wo die Last zurzeit am größten ist“, erklärte Stadtrat Wolfgang Heuer.

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