EVK Münster schließt zum Jahresende Angebote werden in die Raphaelsklinik und das Clemenshospital verlagert / Umzug zum Jahreswechsel

Das EVK Münster stellt zum Jahresende seinen Betrieb ein. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Das EVK Münster stellt zum Jahresende seinen Betrieb ein. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Das Evangelische Krankenhaus (EVK) in Münster wird voraussichtlich zum 1. Januar 2025 seinen Betrieb einstellen. Das teilte die Pressestelle der Alexianer-Gruppe am Mittag mit. Die Leistungsangebote des Krankenhauses sollen in die beiden anderen Alexianer-Krankenhäuser in Münster, das Clemenshospital und die Raphaelsklinik, verlagert werden.

In einem Anhörungsschreiben vom 16. Mai 2024 hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen die Krankenhäuser in Münster um Stellungnahme zur zukünftigen Verteilung der Fallzahlen in den verschiedenen Leistungsbereichen gebeten. In diesem Schreiben wird das EVK Münster in allen Leistungsbereichen mit null Fallzahlen geführt, was bedeutet, dass das Ministerium die Verlagerung der Versorgung in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin, Geriatrie und Intensivmedizin auf andere Häuser befürwortet.

Entscheidung werde „vollumfänglich mitgetragen“

Der Schwerpunkt des EVK, die Altersmedizin (Geriatrie), soll bis Ende des Jahres in die nahegelegene Raphaelsklinik umziehen. Stephan Dransfeld, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Region Münster, erklärte: „Wir Alexianer werden keinen Widerspruch gegen das Anhörungsschreiben und die enthaltene Entscheidung des Landes einlegen. Vielmehr tragen wir das Votum des Ministeriums vollumfänglich mit.“ Dransfeld erläuterte weiter, dass die Krankenhausstrukturreform in Nordrhein-Westfalen darauf abzielt, Leistungen zu bündeln und somit die Ressourcen effizienter einzusetzen. Dransfeld wies zudem darauf hin, dass die hohe Krankenhausdichte und die Doppelvorhaltung vieler Fachabteilungen in Münster das Votum des Ministeriums nachvollziehbar machen. Bei der Übernahme des Hauses durch die Alexianer im Jahr 2021 befand sich das EVK bereits in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die sich durch rückläufige Fallzahlen nach der Corona-Pandemie, insbesondere in der Chirurgie, weiter verschärft hat.

„Individuelle berufliche Perspektiven erörtern“

„Gleichwohl bedauern wir sehr, dass es für dieses traditionsreiche Haus keine Zukunft als Krankenhausstandort mehr gibt“, sagte Dransfeld. Er betonte jedoch, dass die Alexianer sicherstellen werden, dass die Patienten, insbesondere die älteren Menschen, nahtlos und stadtnah im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik versorgt werden. In den kommenden Wochen werden die Alexianer mit allen Mitarbeitenden des EVK individuelle berufliche Perspektiven erörtern. Besonders für die Mitarbeitenden aus dem Pflegebereich sollen sich attraktive neue Arbeitsmöglichkeiten innerhalb der Alexianer Gruppe ergeben. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Großteil der Mitarbeitenden des EVK Münster für eine Weiterbeschäftigung in den vielseitigen Arbeitsfeldern der Alexianer begeistern können“, so Dransfeld.

Zusätzlich wollen sich die Alexianer mit einer sinnvollen und wirtschaftlich tragfähigen Nachnutzung des historischen Gebäudes im Kreuzviertel beschäftigen. Das ehemalige Evangelische Krankenhaus wurde 2021 von den Alexianern übernommen.

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