Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge

Bis zur Fertiggestellung am alten Pulverschuppen sollen Bereiche der York-Kaserne als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt werden. (Foto: Stadt Münster)
Bis zur Fertiggestellung am alten Pulverschuppen sollen Bereiche der York-Kaserne als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt werden. (Foto: Stadt Münster)

Für den kompletten Regierungsbezirk soll in Münster eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) entstehen – mit angeschlossener Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Eine Übergangslösung einer solchen Einrichtung soll bereits in den nächsten Monaten in der York-Kaserne gestartet werden. Teile der Kaserne nutze das Land bereits als Notunterkunft. Der Neubau soll bis 2018 an der Warendorfer Straße am ehemaligen Pulverschuppen entstehen.

Die sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen sind die ersten Anlaufstellen für Flüchtlinge. In der Regel bestehen die Aufgaben dieser Einrichtungen darin, die ankommenden Menschen zu registrieren, zu röntgen und in eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes weiterzuleiten. Dementsprechend kurz ist die Verweildauer in einer EAE: innerhalb einer Woche werden die Flüchtlinge den Kommunen zugewiesen.

Angedockt an eine Erstaufnahmeeinrichtung ist auch eine Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Dort können die Flüchtlinge direkt einen Asylantrag stellen. Das BAMF plant für Münster, sich mit zwei Bereichen anzusiedeln: In einem „Ankunftszentrum“ sollen vor allem die Asylanträge bearbeitet werden, denen ein klarer Sachverhalt zugrunde liegt. Innerhalb von zwei Tagen soll über den Antrag entschieden werden. In einem weiteren Bereich sollen die komplexeren Fälle behandelt und die Rückstände abgearbeitet werden.

Das BAMF verspricht sich dadurch eine schnellere und weniger aufwändige Bearbeitung der Asylanträge und weniger Aufwand für die Kommunen. Insbesondere entfallen die Transfers der Asylbegehrenden zur Außenstelle des BAMF in Bielefeld. Darüber hinaus erhalten die Asylbewerber schneller Klarheit über ihren Status.

Die Erstaufnahmeeinrichtung soll bis zu 1500 Plätze vorhalten, um auch in Spitzenzeiten gut aufgestellt zu sein. Die Stadt Münster hat sich grundsätzlich dazu bereit erklärt, dass auf ihrem Stadtgebiet eine entsprechende Einrichtung entsteht. Angedacht ist dafür als Standort ein Gelände am ehemaligen Pulverschuppen an der Warendorfer Straße, das sich teilweise im städtischen, teilweise im Bundeseigentum befindet. Der Bau soll Anfang 2018 beendet sein.

Bis zur Fertigstellung soll die schon als Notunterkunft genutzte York-Kaserne genutzt werden und 950 Plätze als provisorische EAE bieten. Auch soll auf dem Gelände schon die entsprechende Außenstelle mit dem Ankunftszentrum des BAMF errichtet werden. Dort sollen die Mitarbeiter an rund 200 Arbeitsplätzen bereits im April ihre Arbeit aufnehmen.

Das Kasernengelände soll Ende 2017 geräumt werden, damit die städtebauliche Entwicklung zum Zwecke des Wohnungsbaus wie geplant und ohne Zeitverzug realisiert werden kann.

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