Erneuter Todesfall nach Pilzvergiftung

(Foto: CC0)
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Gestern Abend starb im Universitätsklinikum Münster (UKM) ein weiterer Patient an den Folgen einer Pilzvergiftung. Trotz aller Bemühungen der Ärzte und einer am Montag erfolgten Lebertransplantation ließen sich die Folgen des Vergiftungsprozesses nicht aufhalten. Der 44-Jährige verstarb an einem Multiorganversagen.

Der Mann aus Lengerich wurde seit Donnerstag im UKM behandelt, nachdem er mit Übelkeit und Erbrechen die Notaufnahme aufgesucht hatte. Nach eigenen Angaben hatte er vier bis fünf selbst gesammelte Pilze zu sich genommen, einen weiteren brachte er mit ins Klinikum. Die Laboranalyse bestätigte den Verdacht, dass es sich um einen der hochgiftigen Knollenblätterpilze, die häufig mit Champignons verwechselt werden, handelte. Diese Pilzart zählt zu den giftigsten in Deutschland und ist für rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich.

Bereits in der Nacht zu Montag war ein 16-jähriger Patient nach dem Verzehr des giftigen Pilzes verstorben (wir berichteten). Drei weitere Patienten können das Klinikum in diesen Tagen nach erfolgreicher Behandlung verlassen.

Erste Anzeichen einer Pilzvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, auch Schwindel, Schweißausbrüche und Luftnot können Hinweise sein. „Diese Symptome müssen nicht sofort auftreten, sondern können sich auch erst nach sechs bis acht Stunden, in seltenen Fällen sogar noch später zeigen“, sagt Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin am UKM. Giftige Pilze lassen sich in vielen Fällen nur schwer von ungiftigen unterscheiden, zudem gibt es regionale Unterschiede im Vorkommen.

Auf der Seite des UKM (www.ukmuenster.de) können die Plakate, die auf die Gefahr von Knollenblätterpilzen hinweisen, in acht verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden.

Die Giftnotrufzentrale für Nordrhein-Westfalen ist rund um die Uhr telefonisch unter 02 28/1 92 40 zu erreichen. Homepage: www.gizbonn.de

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