Ibis Hotel und MS Günther besetzt Aktionswoche macht auf Grenz- und Abschottungspolitik Europas aufmerksam

Die Aktivisten der Gruppe "Eklat Münster" haben unter anderem das Eventschiff MS Günther besetzt. (Foto: Eklat Münster)
Die Aktivisten der Gruppe „Eklat Münster“ haben unter anderem das Eventschiff MS Günther besetzt. (Foto: Eklat Münster)

Am Vormittag hat die Gruppe “Eklat” das Eventschiff „MS Günther“ und das Ibis Hotel im Bahnhofsviertel besetzt. Wie die Aktivisten mitteilen, wollen sie mit der Aktion auf die katastrophalen Zustände insbesondere in den Flüchtlingslagern auf den ägäischen Inseln aufmerksam machen. Dort harren derzeit 40.000 Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser in maßlos überfüllten Lagern aus.

“Die Menschen in Moria haben weder die Möglichkeit ausreichend Abstand zueinander zu halten, noch entsprechende Hygienemaßnahmen zu treffen” erklärt Judith Beifuß, Sprecherin der Gruppe „Eklat Münster“. “Diesen Zustand als ein Ergebnis der menschenverachtenden EU-Politik können und dürfen wir nicht weiter tolerieren. Daher fordern wir die sofortige Schließung und Evakuierung der Camps und die dezentrale, menschenwürdige Unterbringung der Menschen.” Aufgrund der Corona Pandemie vergeben derzeit vereinzelte Hotels und Pensionen ihre Zimmer an wohnungslose Menschen. Diese Möglichkeit besteht in Münster allerdings noch nicht, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Auf dem Dach des Ibis Hotels wurde ein Transparent ausgerollt. (Foto: Eklat Münster)
Auf dem Dach des Ibis Hotels wurde ein Transparent ausgerollt. (Foto: Eklat Münster)

Die Aktionen der Gruppe sind Teil der internationalen Aktionswoche des „…umsGanze!“ Bündnisses, das der transnationalen Plattform „BeyondEurope“ angehört. Unter dem Aufruf “EVACUATE MORIA – SHUT DOWN CAPITALISM!” finden europaweit bis zum 3. Mai weitere Aktionen statt. “Unseren Protest drücken wir in Form von Kfz-Demonstationen, Besetzungen, Plakaten und Transparenten aus, die im öffentlichen Raum die Profiteure von Abschottung, Ausbeutung und Ausgrenzung zur Verantwortung ziehen”, fügt Ulrike Sommer vom „…umsGanze!“ Bündnis hinzu. Neben physischen Aktionen beteiligten sich zudem Hunderte auf Twitter an einem virtuellen Shitstorm gegen Akteure wie die Grenzschutzagentur Frontex, die Europäischen Union und die deutsche Regierung.

In einem Statement betont „Eklat“-Sprecherin Judith Beifuß: “Unser Kampf um die Gesellschaft in und nach der Pandemie beginnt gerade erst. Die Aktionswoche hat gezeigt, dass wir trotz anhaltender Coronakrise unsere Forderungen auf unterschiedlichen Plattformen nach Außen tragen können, ohne dabei andere oder uns selbst zu gefährden.”

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