Einkauf vor Ort wird schwieriger HDE-Hauptgeschäftsführer zur Bedeutung des Handels / Initiative "Das Gute findet Innenstadt"

(v.l.): IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth, IHK-Vizepräsidentin Kathrin Gödecke sowie IHK- und HDE-Vizepräsident Michael Radau. (Foto: IHK Nord Westfalen)

Das Einkaufen am Wohnort wird für immer mehr Menschen zunehmend schwierig. Laut Stefan Genth, dem Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), werden voraussichtlich in diesem Jahr 9.000 Einzelhandelsgeschäfte ihre Türen für immer schließen. Diese Prognose wurde während der Sitzung der Vollversammlung der IHK Nord Westfalen in dieser Woche bekanntgegeben.

Genth warnte davor, dass viele Handelsunternehmen sich in einer schwierigen Lage befinden. Die Konsumstimmung sei nach wie vor schlechter als vor der Pandemie, was sich negativ auf den Einzelhandel auswirke. Diese Auswirkungen treffe nicht nur den Einzelhandel selbst, sondern hätten auch negative Folgen für die Innenstädte. Der Einzelhandel sei schließlich nach wie vor das Rückgrat lebendiger Stadtzentren. Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK, betonte noch deutlicher die Abhängigkeit der Innenstädte vom Einzelhandel. Die Einkaufsmöglichkeiten seien immer noch der Hauptgrund, warum Menschen die Innenstädte besuchen. Der Rückzug des stationären Einzelhandels habe daher massive Auswirkungen auf die Attraktivität der Stadtzentren.

Diese seien wiederum eine wichtige Voraussetzung im Wettbewerb um Fachkräfte, sowohl für den Einzelhandel als auch für andere Branchen. Es liege daher im Gesamtinteresse der Wirtschaft, lebenswerte Innenstädte und Ortszentren zu erhalten und zu gestalten, erklärte Hüffer. Die IHK betont diese gesamtwirtschaftliche Bedeutung durch die Initiative „Das Gute findet Innenstadt“, die alle Aktivitäten zur Stärkung der Orts- und Stadtzentren unter einem Dach bündelt. Hüffer verdeutlichte auch die Bedeutung intelligenter und technologieoffener Mobilitätskonzepte, die den Verkehr für eine insgesamt alternde Gesellschaft nicht ausschließen sollten. Stefan Genth vom HDE stellte fest, dass die Wiederbelebung von Innenstädten schwieriger und teurer ist als der Erhalt lebendiger Zentren. Er forderte daher ein gemeinsames Vorgehen von Handel, Kommunen, Handwerk, Gastronomie und Kultur vor Ort. Nur so könne die Planungs- und Kostensicherheit erreicht werden, die die Handelsunternehmen dringend benötigen.

Ein Kommentar

  1. Unternehmer, die ihren Kunden weiterhin nah sein wollen, werden diese Nähe nicht nur mit Online Marketing herstellen können, sondern damit, dass sie permanent auf den Displays in
    Ihrer Stadt präsent sind.

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