„Eine ausgesprochene Ehre!“ Leonard Lansink ("Wilsberg") wird am 13. Februar an der Wahl des Bundespräsidenten teilnehmen

So umfangreich dürfte der Stimmzettel nicht werden, bislang gibt es noch keinen Gegenkandidaten zu Frank-Walter Steinmeier. (Foto: ZDF / Thomas Kost)
So umfangreich dürfte der Stimmzettel nicht werden, bislang gibt es noch keinen Gegenkandidaten zu Frank-Walter Steinmeier. (Foto: ZDF / Thomas Kost)

Wenn es um die Wahl des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin geht, ist die Sache noch relativ übersichtlich, dieser Mensch wird von den Mitgliedern des Bundestags gewählt, nachdem er vom Bundespräsidenten oder von der Bundespräsidentin vorgeschlagen wurde. Aber wer wählt den Bundespräsidenten oder die Bundespräsidentin? Ein Test im Freundes- oder Familienkreis dürfte ernüchternd sein. Auf diese Frage werden vermutlich nur wenige die richtige Antwort kennen, da es sich um ein Gremium handelt, das nur zu diesem einen Zweck einberufen wird. Die Bundesversammlung.

Wenn die Bundesversammlung zusammenkommt, wird es eng im Plenarsaal des Deutschen Bundestags. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde)
Wenn die Bundesversammlung zusammenkommt, wird es eng im Plenarsaal des Deutschen Bundestags. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde)

Am 13. Februar ist es wieder soweit und wenn es dann zur Abstimmung kommt, werden sich viele Münsteranerinnen und Münsteraner möglicherweise verwundert die Augen reiben, unter den Wahlmännern und -frauen befindet sich auch Leonard Lansink, vielen aus der Rolle des Georg Wilsberg bekannt. Die Bundesversammlung besteht zur Hälfte aus den Bundestagsabgeordneten und zur Hälfte aus Personen, die von den Landesparlamenten gewählt werden, unter ihnen der beliebte Schauspieler: „Ich war auch ein wenig freudig überrascht, weil mich die NRW Landtagsfraktion der SPD gefragt hat. Vor einiger Zeit war ich ja schon mal Mitglied der Bundesversammlung, allerdings für das Land Berlin.“

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich dieses Bild von vor fünf Jahren wiederholt. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde)
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich dieses Bild von vor fünf Jahren wiederholt. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde)

Lansink wurde in Hamm geboren, lebt aber schon lange in Berlin. Dass er nun von der NRW-Landesregierung nominiert wurde, erklärt sich der Schauspieler durch seine Hauptrolle in der populären Krimireihe: „Sieht so aus, als würden ‚Wilsberg‘ und ich eher in Westfalen verortet werden als in Berlin, was mich aber nicht stört. Jedenfalls empfinde ich die Nominierung und die Wahl als ausgesprochene Ehre.“ Leonard Lansink ist nicht nur Mitglied der SPD sondern auch noch Schalke-Fan, da muss man doppelt leidensfähig sein. Dass der neue Bundeskanzler aus seiner Partei kommt, freut den 66-Jährigen sehr: „Nach der Wahl war ich vor allem froh, dass die Nazis eine weniger gewichtige Rolle spielen. Auf dem Weg zur Kanzlerwahl von Olaf lagen noch einige Hindernisse, Herrn Laschets zögerliche Anerkennung seiner Wahlniederlage und anschließend komplizierte Koalitionsverhandlungen. Aber es geht in die richtige Richtung, denke ich. Und Olaf wünsche ich natürlich ‚Glückauf‘!“

Viele Münsteranerinnen und Münsteraner könnten sich Lansink sicher gut als Oberbürgermeister vorstellen, auch wenn der Schauspieler dafür zunächst in die Westfalenmetropole umziehen müsste. Lansink hingegen winkt ab: „Ich selbst habe überhand kein Talent für Politik, bin eine rhetorische Niete und vermeide es eher, als Person im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Darüber hinaus bin ich mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern von Münster gut ausgekommen. Kein Grund also, diesen Ehrgeiz zu entwickeln.“

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