Ein eigenes Computerspiel Münsterischer Spieleerfinder Ingo Stuckenbrock steht kurz vor Veröffentlichung von „of pawns and kings“

Ingo Stuckenbrock arbeitet seit 25 Jahren an seinem Traum vom eigenen Computerspiel (Foto: Michael Bührke)
Ingo Stuckenbrock arbeitet seit 25 Jahren an seinem Traum vom eigenen Computerspiel (Foto: Michael Bührke)

Der junge Mann namens Nik ist bei seinem Großvater aufgewachsen und als dieser verschwindet beginnt sein großes Abenteuer. Auf dieser Idee basiert das Computerspiel „of pawns and kings“, an dem der Münsteraner Ingo Stuckenbrock seit über 25 Jahren tüftelt. Jetzt steht der 49-Jährige kurz vor der finalen Produktion seines Lebenswerks, eine Förderung in Höhe von 320.000 Euro macht dafür die Bahn frei.

Der damalige Student hat seine ersten Figuren auf dem Weg zu ersten Jobs im Zug von Münster nach Emsdetten und zurück in sein Notizheft gezeichnet. Die Idee für das Computerspiel ließ den Architekten vom Studium, über einzelne Jobs bis hin zur Selbstständigkeit nie mehr los und reifte immer weiter heran. Über die Jahre hinweg hat sich dabei nicht nur die Technik permanent weiterentwickelt, auch die Charaktere haben einen Wandel durchlebt, so wurde laut Stuckenbrock neben der männlichen auch die weibliche Hauptfigur laufend weiter ausgebaut und selbstbewusster gestaltet.

Das Spiel "of pawns and kings" ist mit sehr viel Liebe zum Detail programmiert (screenshot: Ingo Stuckenbrock)
Das Spiel „of pawns and kings“ ist mit sehr viel Liebe zum Detail programmiert (screenshot: Ingo Stuckenbrock)

Jahrelang saß er in seiner Freizeit alleine an der Erschaffung seines eigenen Spiels, bis er 2009 auf der GAMESCOM in Leipzig mit den ersten Prototypen vorstellig wurde. „Zu der Zeit konnte man schon 3D-Figuren erstellen, das alles aber in einer 2D-Welt. Das ist mit den heute verfügbaren Programmen natürlich gar nicht mehr zu vergleichen, die sind eine enorme Arbeitserleichterung.“ In Leipzig wurden ihm mehrere Verträge angeboten, welche er nach eigener Aussage schweren Herzens ablehnen musste, zu groß war das finanzielle Risiko. „Als die Kinder kamen, stellte ich das Spiel natürlich hinten an, die Vertragsbedingungen hätte ich nicht einhalten können. Aber ich habe immer wieder daran gedacht, das Spiel einmal fertig zu stellen und auf den Markt zu bringen!“, wie Ingo Stuckenbrock betont.

Im Verlauf der 25 Jahre hat sich die Computertechnik grundlegend verändert und Stuckenbrock das Spiel fortlaufend angepasst (Foto: Michael Bührke)
Im Verlauf der 25 Jahre hat sich die Computertechnik grundlegend verändert und Stuckenbrock das Spiel fortlaufend angepasst (Foto: Michael Bührke)

Heute ist der dreifache Familienvater mit seiner Firma „IIID – visuelle Medien“ in Münster selbstständig, die auf die Visualisierung von Bauprojekten spezialisiert ist, „Die dreidimensionale Programmierung in der Architektur und in der Spieleentwicklung nähern sich immer weiter an“, Beruf und Leidenschaft befruchten sich gegenseitig. Die Firma sollte allerdings an die zweite Stelle rücken, wenn die finanziellen Mittel vorliegen, um seinen Traum vom eigenen Spiel zu erfüllen, das war Stuckenbrock immer bewusst. „Das Team steht schon in den Startlöchern!“ Zu diesem Team gehören neben einem Komponisten auch zwei Designer, die zum Teil schon einige Jahre mit Ingo Stuckenbrock an dem Point & Click-Spiel arbeiten. Welche Bedeutung das Spiel hat, wird deutlich, wenn man die Liste der Förderer durchschaut, so hat zum Beispiel die Film- und Mediengesellschaft NRW das Spiel aus einer großen Bewerbermenge zur Förderung ausgewählt.

Das aufwendig gestaltete und mit einer komplexen Story versehene Spiel „of pawns and kings“ (Von Bauern und Königen) soll es für PC, MAC und Linux zu kaufen geben. Konsolen-Umsetzungen sind in Zukunft auch angedacht.

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