Was gibt es Schöneres als einen gemütlichen Abend im Restaurant mit leckerem Essen und interessanten und netten Gesprächen? Was so einfach klingt, ist für viele Menschen nicht selbstverständlich. Ein gutes Restaurant zu finden stellt in Münster kein Problem dar, und auch am Appetit soll’s bei den meisten nicht scheitern. Doch dann wäre da eben noch diese Sache mit der Begleitung.
Einen gemeinsamen Termin zu finden zwischen all den beruflichen Verpflichtungen, der Familie und diversen Hobbies ist manchmal eine organisatorische Mammut-Aufgabe. Noch ein Level schwieriger scheint es sich für Singles anzufühlen, deren Umfeld ausschließlich aus Paaren und Familien besteht – finden sich dort in den zeitlichen Kapazitäten meist noch weniger Überschneidungen.
Und genau so erging es vor einigen Jahren auch Anne Stippel. Die gelernte Hotelfachfrau war Single und sah es gar nicht ein, warum sie den Genuss einer guten Tasse Kaffee oder die Entdeckung des neuen Lieblingslokals alleine erleben sollte. Und so wurde im Jahr 2021 ihr Projekt Eat and talk geboren. Das Konzept: Über die Website kann man sich für einen der vorgeschlagenen Termine aus den Rubriken Deutsche Küche, Mediterran, Brunch oder Kaffee anmelden. Ist die Teilnehmerzahl von 4-8 Personen erreicht, erhält man eine Bestätigung, geht zu dem vereinbarten Termin in das Restaurant und lässt sich vom Personal zu dem Platz führen, der von Anne Stippel reserviert wurde. Gewiss gehört auch ein wenig Mut dazu, doch dieser wird mit der Bekanntschaft neuer Menschen und Geschichten belohnt.
Anfangs hatte Anne Stippel die Zielgruppen in drei Altersklassen unterteilt: 30-45 Jahre, 45-60 Jahre und 60+, doch schnell zeigte sich, dass die Jüngeren sie nicht brauchen. „In diesem Alter kommen die Menschen über`s Handy zusammen. Eat and talk ist vor allem für ältere Alleinstehende interessant, weil sie nicht auf Dating Apps zurückgreifen wollen oder können.“ erklärt Anne Stippel. Sie erlebe auch regelmäßig, dass Interessierte sie hilfesuchend anrufen, weil sie die Überweisung vor eine technische Hürde stelle. „Aber es hat bisher immer geklappt. Daran soll es nicht scheitern.“
Für ihren Einsatz erhalte Anne Stippel viel positives Feedback und es habe sich auch schon ein Kreis von Stammgästen angesammelt. Bislang trauen sich überwiegend Frauen zu den kulinarischen Treffen, was hin und wieder zu Unzufriedenheit führe. „Eat and talk forciert nicht die Partnersuche – auch wenn es natürlich passieren kann, dass es funkt. In erster Linie geht es darum, in netter Gesellschaft zu sein, vielleicht sogar Freundschaften zu schließen.“ so Anne. „Es kommt vor, dass Frauen mit der Erwartung in das Restaurant kommen, jetzt auf jeden Fall Männer kennenzulernen. Das kann passieren, muss aber nicht. Eine gute Freundin zu finden, mit der man regelmäßig etwas unternehmen kann, ist doch auch viel wert!“
Nichtsdestotrotz kann Anne Stippel diesen Wunsch nach einer Beziehung natürlich nachvollziehen. Und aus diesem Grund überlegt sie, Eat and talk for two anzubieten, wo es dann ausschließlich um die Partnersuche geht. „Ähnlich wie bei der VOX-Sendung First dates, nur dass man dabei nicht gefilmt wird.“ Mit einer ordentlichen Portion Menschenkenntnis und Feingefühl könne sie sich vorstellen, die richtigen Singles zu kombinieren.
Die Anmeldegebühr für Eat and talk beträgt 5 EUR pro Person – für Essen und Getränke kommen die Teilnehmenden selbst auf. Anne Stippel würde sich über Kooperationen mit der Münsteraner Gastronomie freuen. „Wenn das Restaurant für mein Projekt wirbt, bringe ich die Gäste. Es ist eine Win-Win-Situation.“ Und wenn dann noch jemand eine neue Freundschaft gewinnt, sind doch alle glücklich.
Mehr Infos auf der Website: Essen gehen in Münster - eatandtalk.de
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