Corona: Stadt reagiert auf HotSpots in Nachbarkreisen Münster erweitert Maskenpflicht / Betretungsverbot für Schulen in Münster

Münster reagiert auf die Corona-HotSpots in den Kreisen Gütersloh und Warendorf. (Symbolfoto: rcfotostock / stock.adobe.com)
Münster reagiert auf die Corona-HotSpots in den Kreisen Gütersloh und Warendorf. (Symbolfoto: rcfotostock / stock.adobe.com)

Update (24.06.20, 18:32 Uhr): Die Stadt Münster gleicht ihr Vorgehen im Umgang mit Kindern aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh dem Vorgehen der Behörden in diesen beiden Kreisen an: Alle Schülerinnen und Schüler, die in den Kreisen Gütersloh oder Warendorf wohnhaft sind oder sich üblicher Weise dort aufhalten, sind auch vom Unterricht an münsterischen Schulen ausgeschlossen und dürfen – ebenso wie in den Kreisen Warendorf und Gütersloh – auch in Münster Schulgebäude nicht betreten. Das teilte die Stadtverwaltung am Abend mit.

Ein Ausschluss von der Betreuung und ein Betretungsverbot gelten auch für Kinder aus den beiden Kreisen, die Kindertageseinrichtungen oder Kindertagespflege in Münster besuchen. Hintergrund ist ein dramatisches Infektionsgeschehen in den Nachbarkreisen: Binnen weniger Tage wurden ausgehend von einem Fleischbetrieb der Firma Tönnies im Kreis Gütersloh über 1500 Neuinfektionen mit dem gefährlichen Corona-Virus gezählt. In der Folge kam es auch zu einem auffälligen Infektionsgeschehen im Kreis Warendorf.

Auch das Universitätsklinikum Münster (UKM) reagiert auf das aktuelle Infektionsgeschehen in Warendorf und Gütersloh. So können ambulante und stationäre Patienten mit Wohnsitz im Kreis Warendorf oder Gütersloh ab Donnerstag nur mit vorliegendem negativen Corona-Testergebnis behandelt werden. Dieser Test darf nicht älter als zwei Tage sein. Die Behandlung oder Aufnahme im UKM sei gegebenenfalls bis zum vorliegenden Testergebnis aufzuschieben, heisst es. Die Regelung gilt auch für Begleitpersonen. Betroffene  Patienten werden vom Personal informiert. Ausgenommen sind Notfälle aus den Regionen. Sie bekommen die vollständige medizinische Versorgung und werden über die Infektionsstation aufgenommen. Zudem sind Besuche von Personen mit Wohnsitz im Kreis Warendorf oder Gütersloh bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Ausgenommen davon sind lediglich die Geburtshilfe, die Kinderheilkunde und Besuche von schwerstkrankten / palliativen Patienten.


Ursprungsmeldung (23.06.20): Die Stadt Münster reagiert auf die dramatische Corona-Entwicklung in den Nachbarkreisen Gütersloh und Warendorf und dem dortigen Lockdown mit neuen Regeln zur Maskenpflicht: Wer aus dem Großraum Gütersloh und Warendorf kommend Münster besucht, ist ab morgen Mittwoch im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz im gesamten Stadtgebiet zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet. Außerdem hat Oberbürgermeister Markus Lewe den städtischen Corona-Krisenstab reaktiviert.

Von der per Allgemeinverfügung der Stadt Münster angeordneten Maskenpflicht sind Personen betroffen, die ihren Wohnsitz im gesamten Kreis Gütersloh und im gesamten Kreis Warendorf haben. Ab morgen müssen diese Personen eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter „nicht sicher und durchgehend gewährleisten kann“, heißt es am Abend in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Die Regelung betrifft ebenfalls Personen, die in Münster wohnen und sich regelmäßig im Raum Gütersloh und Warendorf als Berufspendler aufhalten. Die Maßnahmen sollen bis zum 1. Juli 2020 gelten.

„Die Corona-Pandemie breitet sich in unserer Nachbarschaft mit erschreckender Geschwindigkeit aus. Die jetzt beschlossene Maßnahme dient nur einem Zweck: die Ausbreitung des Virus zu begrenzen“, erklärt Wolfgang Heuer, Leiter des Corona-Krisenstabes dazu. Innerhalb weniger Tage wurden ausgehend von einem Fleischbetrieb der Firma Tönnies über 1500 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus registriert. Der betroffene Großraum gilt derzeit als einer der bundesweit gefährlichsten Corona-HotSpots überhaupt.

Der Krisenstab der Stadt Münster, der erst vor zwei Wochen aufgelöst worden war, kam heute im Stadtweinhaus wieder zusammen. Bei einer weiteren Sitzung am Donnerstag werde auch darüber entschieden, ob der Krisenstab wieder regelmäßig die Arbeit aufnehmen muss. „Noch haben wir in Münster keine Auffälligkeiten, aber die noch lokal begrenzte neue Corona-Welle im Kreis Gütersloh und Teilen des Kreises Warendorf kann jederzeit nach Münster überschwappen“, warnt Oberbürgermeister Markus Lewe. „Deshalb ist es richtig, den Krisenstab genau jetzt zu reaktivieren.“ Die Sorglosigkeit, mit der sich größere Personengruppen bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen ohne Vorsicht gerne etwa an Freizeitgewässern oder in der münsterischen Altstadt träfen, sei immer noch fahrlässig, so Lewe.

„Wir hatten in Münster zuletzt ein sehr günstiges Infektionsgeschehen und sehen seit Tagen keine neuen Corona-Patienten mehr. Es muss aber verstanden werden, dass unsere vergleichsweise glückliche Lage eine Folge von restriktiven Schutzmaßnahmen und diszipliniertem Verhalten ist“, ergänzt Krisenstabsleiter Heuer. Solange es keinen Impfstoff gegen das Corona-Virus gebe, seien Abstand, Masken und Hygiene die einzigen Möglichkeiten, sich und andere vor dem Virus zu schützen.“

Ein Kommentar

  1. Je mehr diese sogenannte Epedemie sich abschwächt, umso hysterischer und inhumaner reagieren die Beteiligten. Eine Schande ist das.

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