Die auf einem Baugrundstück der Lukas-Kirchengemeinde an der Albert-Schweitzer-Straße freigelegte Fliegerbombe wurde am Nachmittag unschädlich gemacht. Um die Entschärfung vornehmen zu können, wurde das Gebiet im Umkreis von 250 Metern um die Fundstelle evakuiert, darunter auch Teile des Universitätsklinikums Münster (UKM).
Als um 10:25 Uhr die Bestätigung des Blindgängerfundes kam, waren alle beteiligten Stellen und Organisationen schon lange gut vorbereitet. Bereits vor über 14 Tagen waren für diesen Fall Evakuierungspläne erstellt worden. So auch im UKM, das mit zwei Kliniken im zu evakuierenden Bereich lag. „Wir haben uns im Vorfeld angesehen, inwieweit wir in einem Evakuierungsradius von 250 Metern betroffen sind und den Schluss gezogen, dass es eher nicht günstig wäre, erst tagesaktuell die betroffenen klinischen Bereiche zu evakuieren“, erklärte UKM-Sprecherin Anja Wengenroth auf Nachfrage. „Insofern dann unser Entschluss, die Augenklinik und die Psychiatrie vorsorglich selbst zu evakuieren.“ Bereits am frühen Morgen wurden die Patienten der beiden Häuser intern umverteilt. Auch im Martin-Luther-Haus war man gut vorbereitet. Im Vorfeld wurden Bewohner des Altenheims und deren Angehörige informiert. Andere Einrichtungen der Diakonie stellten vorübergehend Plätze bereit. Die Betreuungsstelle in der Michaelschule wurde von 12 Personen aufgesucht.
Die fünf Zentner schwere britische Fliegerbombe mit mechanischem Aufschlagzünder wurde im Zuge von Bauarbeiten an der Lukas-Gemeinde auf Luftbildern ausgemacht. Ein zweiter Verdachtspunkt konnte im Vorfeld ausgeschlossen werden. Um 14:35 Uhr kam dann die Entwarnung. „Das war schon eine Herausforderung“, betonte Kampfmittelexperte Horst Schöwe von der Bezirksregierung Arnsberg. Der Blindgänger habe fast senkrecht im Erdreich gesteckt, mit dem Zünder nach unten. Eine eher ungünstige Position für eine Entschärfung.
Das große Verkehrschaos durch die Straßensperrungen blieb komplett aus, scheinbar hatten sich viele Autofahrer auf die Situation im Vorfeld eingestellt. Rund 170 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen waren beteiligt. Erstmals kam bei der Evakuierung eine Drohne zum Einsatz: mit Unterstützung der Werksfeuerwehr von BASF überprüften die Einsatzkräfte den Stand der Räumung des Sperrgebietes.
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