Blühen für den Frieden Schriftzug an der Promenade neu bepflanzt

Schülerinnen und Schüler des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs sorgen wieder für den Friedensgruß an der Promenade. (Foto: Bührke)
Schülerinnen und Schüler des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs sorgen wieder für den Friedensgruß an der Promenade. (Foto: Bührke)

Noch sind die Buchstaben, das Wappen der Stadt, die Friedenstaube und die Zahl 375 schwer zu erkennen, das soll sich aber in wenigen Wochen ändern, wenn die 12.000 Eisbegonien in voller Blüte stehen und an der Promenade in der Nähe des Kanonengrabens wieder den Schriftzug „Münster für Frieden“ bilden.

Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde der ursprünglich an dieser Stelle stehende Spruch „Münster bekennt Farbe“ in „Münster für Frieden“ abgeändert. Vor einem Jahr war es der Angriffskrieg gegen die Ukraine, der die Verantwortlichen der Stadt zu dieser Aktualisierung veranlasst hat, in diesem Jahr kommt ein weiterer, wesentlich angenehmerer Grund hinzu, das Jubiläum „375 Jahre westfälischer Frieden“. „Der Schriftzug mit Wappen, Friedenstaube und der Zahl 375 ist insgesamt 75 Meter lang, dafür werden 12.000 Eisbegonien gepflanzt“, wie Wolfram Goldbeck vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit berichtet. Gepflanzt werden die Eisbegonien, wie in den Jahren zuvor, von Schülerinnen und Schülern des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs, die sich aktuell im ersten Jahr ihrer Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer befinden.

Bei der Anlage der Pflanzen ist Augenmaß gefragt. (Foto: Bührke)
Bei der Anlage der Pflanzen ist Augenmaß gefragt. (Foto: Bührke)

Die Wahl der Blumen ist kein Zufall, wie Goldbeck erläutert: „Eisbegonien haben eine außergewöhnlich lange Blütezeit bis in die ersten Fröste hinein, daher der Name. Außerdem entwickeln die Pflanzen einen sehr dichten Blütenteppich, der nur noch wenig Grün durchlässt und so eine fast geschlossene Farbfläche erzeugt.“ Einen weiteren Vorteil kennen viele Hobbygärtner, Kaninchen schätzen Eisbegonien nicht besonders, auch nicht die Exemplare an der Promenade. Gereon Peperhove, Berufsschullehrer am Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg, freut sich über die Begeisterung, mit der seine Auszubildenden ans Werk gehen: „Wenn sie später hier vorbeikommen, sind die meisten sehr stolz auf ihr Werk. Viele gehen sofort zu ‚ihrem‘ Buchstaben und schauen, ob alles in Ordnung ist. Wenn Müll zwischen den Pflanzen liegt, sammeln sie den oft auf und werfen ihn in die Mülltonne.“

Noch ist die Zahl 375 schwer zu erkennen, das soll sich jedoch bald ändern. (Foto: Bührke)
Noch ist die Zahl 375 schwer zu erkennen, das soll sich jedoch bald ändern. (Foto: Bührke)

Der Schriftzug steht laut Wolfram Goldbeck auch bei vielen Hobbyfotografen hoch im Kurs, „Das ist eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Wir haben hier außerdem täglich im Schnitt 17.000 Fahrradbewegungen, das kennt fast jeder. Auch Vandalismus hat es in all den Jahren so gut wie nie gegeben.“ Dass der Friedensgruß ausgerechnet am Kanonengraben steht, ist Zufall, wie Wolfram Goldbeck sagt. Es seien eher die räumlichen Gegebenheiten mit dem Hang und der vorgelagerten Grünfläche bei der Standortwahl entscheidend gewesen. Ebenfalls ein Zufall aber ein glücklicher ist, dass genau über dem Schriftzug bis in den zweiten Weltkrieg hinein das Denkmal für den Westfälischen Frieden stand. Und wenn die Kaninchen nicht überraschend auf den Geschmack kommen, dürfen sich die Münsteranerinnen und Münsteraner auf einen bunten Friedensgruß aus 12.000 Eisbegonien freuen.

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