Blockade der „Letzten Generation“ (Update) Aktivisten klebten sich auf der Von-Vincke-Straße fest / Zwei Personen in Gewahrsam genommen

Die "Letzte Generation" nach der von der Polizei beendeten Aktion an der Von-Vincke-Straße. (Foto: Michael Bührke)
Die „Letzte Generation“ nach der von der Polizei beendeten Aktion an der Von-Vincke-Straße. (Foto: Michael Bührke)

Aktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ blockierten am Morgen die Von-Vincke-Straße an der Ecke zur Urbanstraße und klebten sich auf der Fahrbahn fest. Die Polizei war schnell vor Ort und beendete die Aktion.

(Update, 16:30 Uhr) – Gegen die Aktivisten werden nun Strafanzeigen wegen des Verdachts der Durchführung einer nicht angemeldeten Versammlung und wegen Nötigung gestellt. Zwei von ihnen wurden in Gewahrsam genommen, „da diese den Weisungen der Beamten, an diesem Tag keine Aktionen mehr durchzuführen, nicht Folge leisteten“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Münster vom Nachmittag. Eine Richterin ordnete das Gewahrsam bis zum Abklingen des Berufsverkehrs um 19:00 Uhr an.


(Ursprungsmeldung) – Um 9:00 Uhr begann die Protestaktion der fünf Personen, die der „Letzten Generation“ angehören. Drei von ihnen kleben sich mit Sekundenkleber auf zwei Fahrspuren der Von-Vincke-Straße fest und brachten dort kurzzeitig den Verkehr zum Stoppen. Auf Bannern, die die Aktivisten mit sich führten, war unter anderem zu lesen: „Artikel 20a GG = Leben schützen“. Sie erinnern damit an den grundgesetzlichen Auftrag der Regierung, die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen. Immer wieder hatte die Bewegung in den vergangenen Wochen mit ähnlichen Aktionen in vielen großen Städten auf sich aufmerksam gemacht. In Münster war eine geplante Aktion vor gut sechs Wochen gescheitert, die Polizei verhinderte eine Straßenblockade an der Warendorfer Straße.

Protestreihe „Wir müssen reden“ richtet sich an Stadtspitzen

Die Polizei war schnell vor Ort und beendete die Protestaktion. (Foto: Michael Bührke)
Die Polizei war schnell vor Ort und beendete die Protestaktion. (Foto: Michael Bührke)

Die bundesweiten Proteste sind Teil einer Reihe unter dem Motto „Wir müssen reden“, die sich an die Bürgermeister der Städte richtet. „Sie müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und sich klar für den Schutz der Bevölkerung einsetzen und aussprechen.“ Bundesweit haben dies mehrere Bürgermeister bereits getan und sich damit hinter die Forderungen der „Letzten Generation“ gestellt – darunter die Stadtspitzen aus Hannover, Tübingen und Marburg. Die Gruppe fordert von der Regierung die Einberufung eines Gesellschaftsrats, um „die notwendige Wende mit demokratischer Beteiligung eines gelosten Durchschnitts der Bevölkerung einzuleiten“. Ein solches Gremium soll aus zufällig gelosten Menschen zusammensetzt werden, „die die Bevölkerung Deutschlands nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss und Migrationshintergrund bestmöglich abbilden“. Unter Bereitstellung von Fachexpertisen soll dann erarbeitet werden, wie in Deutschland bis 2030 die Nullemissionen erreicht werden können. Dies sei ein Prozess, der echte gesellschaftliche Teilhabe ermögliche und das Vertrauen in die Demokratie stärken könne.

Die Aktion wurde nach rund 15 Minuten durch Beamte der Polizei Münster beendet. Zwei der Klimaaktivisten wurden mit zur Wache genommen, ihnen droht nun eine Strafanzeige. In Münster ist die Polizei auf solche Klebeaktionen gut vorbereitet: In allen Streifenwagen werden Sonnenblumenöl und Spachtel zum Lösen mitgeführt.

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