Bischof Genn: Nein zur Sterbehilfe

Bischof Felix Genn und Hospiz-Krankenschwester Waltraud Krüskemper. (Foto: th)
Bischof Felix Genn und Hospiz-Krankenschwester Waltraud Krüskemper. (Foto: th)

Bei einem Besuch im Johannes-Hospiz kam Bischof Felix Genn mit Angestellten und Bewohnern ins Gespräch. Dort plädierte er eindringlich für ein „Ja“ zum Leben und zu einem Sterben in Würde und sagte „Nein“ zu aktiver Sterbehilfe.

„Als Christ und als Bischof“ müsse er sich gegen die mögliche Legalisierung der assistierten Sterbehilfe aussprechen, unterstrich Genn mit Blick auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussion. Im Bundestag soll bald entschieden werden, ob und wenn ja, in welcher Form Sterbehilfe erlaubt sein soll.

„Das Sterben gehört zum Leben dazu“, sagte Genn. Es sei nicht gut, wenn der Arzt vom Heiler und Schmerzlinderer zum potenziellen Todbringer werde. „Ich möchte an der und nicht durch die Hand eines Menschen sterben“, bekräftigte er.

Vom Johannes-Hospiz zeigte sich der Bischof tief beeindruckt und gleichermaßen berührt. Es herrsche keine Krankenhaus-Atmosphäre, sondern vielmehr eine große Wärme: Im Gespräch mit den Bewohnern habe er Zufriedenheit und Dankbarkeit gespürt. Ausdrücklich erkannte Genn an, dass es am Lebensende Situationen großen Schmerzes geben könne. Umso wichtiger sei es, Geld bereitzustellen, um die guten Möglichkeiten der Palliativversorgung weiter auszubauen. „Wir dürfen solche Grenzsituationen des Leids nicht zum Maßstab einer allgemeinen Gesetzgebung machen“, sagte Genn.

Auch aus ihrer täglichen Arbeit hat Waltraud Krüskemper ein klares Bild geformt. „Mit dem Tod schließt sich der Lebenskreis“, beschrieb die Hospiz-Krankenschwester ihren Eindruck. Diesen dürfe man durch eine Legalisierung nicht brutal durchbrechen. Selbst wenn die assistierte Sterbehilfe legalisiert werde, würde man im Johannes-Hospiz nicht anders handeln als bisher, sagte Geschäftsführer Ludger Prinz in aller Deutlichkeit.

 

Das Johannes-Hospiz wurde 1999 gegründet und bot bis 2012 acht Plätze. Aktuell ist Platz für zehn Bewohner, um die sich 25 Pflegekräfte kümmern. Rund 1.700 Menschen sind bislang in der Einrichtung würdevoll verstorben.

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