Besetzung im Hörsaal wird beendet (Update) Aktion der Klimabewegung "End Fossil Occupy" im Fürstenberghaus

Im Fürstenberghaus ist nach wie vor der Hörsaal durch Anhänger der Bewegung "End Fossil Occupy" besetzt. (Foto: Michael Bührke)
Im Fürstenberghaus ist nach wie vor der Hörsaal durch Anhänger der Bewegung „End Fossil Occupy“ besetzt. (Foto: Michael Bührke)

(Update, 6. Mai, 14:42 Uhr) – Die Besetzung soll noch am Samstag beendet werden, heißt es in einer Mitteilung von „End Fossil Occupy Münster“. Die Uni-Leitung habe „Gesprächsmöglichkeiten im Hinblick auf die Gestaltung der Lehre, insbesondere der Allgemeinen Studien und der Lehrer*innenbildung in Zusammenarbeit mit dem Prorektorat für Studium und Lehre, dem Prorektoriat für Nachhaltigkeit sowie dem AstA“ zugesichert.

Das Angebot des Rektorats sei ein erster Erfolg der Studierendenschaft. „Wir arbeiten nun weiter an der Ausgestaltung von klimagerechten Lehrangeboten. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass studentische Stimmen gerne überhört werden. Deshalb erwarten wir jetzt vom Rektorat, dass auf Worte auch Taten folgen.“ Die Studierenden wünschen sich transparentere Entscheidungsprozesse in den universitären Strukturen und behalten sich vor, auf die Entscheidungen der Universität zu reagieren. Sie werden weiterhin ein kritischen Blick auf das Geschehen wahren und in öffentlichen Aktionen über die Forderungen und deren Umsetzung informieren.


(Ursprungsmeldung, 5. Mai) – Der seit Dienstag durch Aktivisten der Klimabewegung „End Fossil Occupy“ besetzte Hörsaal F1 im Fürstenberghaus ist es noch immer. Die Gruppe zeigte sich nach dem gestrigen Gespräch mit Uni-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels enttäuscht und nicht verstanden. Für morgen hat das Rektorat eine Klausur in dem aktuell noch besetzten Hörsaal angekündigt. Am Nachmittag kam es zu einem erneuten Treffen der Besetzer und dem Rektorat.

Die Leitung der Universität Münster duldet weiterhin die Besetzung des Hörsaals. Vor dem gestrigen Gespräch mit der Gruppe, die aus Studierenden aus Münster besteht, zeigte sich Johannes Wessels aufgeschlossen. Es sei Teil der Aktion, dass auch den Hochschulen klargemacht werden soll, dass sie eine Rolle haben und sich um die Nachhaltigkeitsproblematik kümmern müssen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, erklärte der Uni-Rektor im Interview mit ALLES MÜNSTER. „Über die Methoden kann man streiten. Auf der anderen Seite gilt es, glaube ich, klarzumachen, dass wir als Universität Teil der Lösung der Klimaproblematik sind und nicht das Problem selber.“ Das Anliegen der Aktivisten verstehe er, so Wessels. „Ob das der richtige Adressat, der richtige Ort ist, das will ich gar nicht bewerten. Mir ist wichtig, in einen konstruktiven Austausch zu kommen und auch klarzumachen, was unsere Position ist als Universität. Und mir durchaus anhören, wenn es Dinge gibt, wo sie der Auffassung sind, dass Universität mehr tun könnte.“

Besetzer fordern Austausch auf Augenhöhe

Dies geht den Besetzern nicht weit genug. Sie beklagen, dass sie im gestrigen Gespräch keinerlei Zugeständnisse seitens des Rektorats erfahren hätten. Der Rektor scheine keinen Handlungsbedarf seinerseits zu sehen. Vielmehr habe dieser die Kritik der Studierenden, die klaren Handlungsbedarf hin zu einer klimaneutralen Universität sehen, als Einzelfälle abgetan. Wessels habe sich seiner Verantwortung entzogen und zeigte kein Interesse, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Die Ankündigung der Klausur am Samstag im F1 Hörsaal empfindet die Ortsgruppe von „End Fossil Occupy“ aus Münster als Druckmittel gegen ihre Protestaktion für eine klimagerechte Universität. „Stattdessen erwarten wir Austausch auf Augenhöhe.“

In einem Statement werden sich die Mitglieder der Klimabewegung an das Universitätsrektorat: „Wenn Sie (…) der Meinung sind, dass die Uni unter den aktuellen Voraussetzungen nicht bis 2030 klimaneutral operieren kann, läge es bei Ihnen, der Öffentlichkeit gegenüber auf derartige Probleme aufmerksam zu machen. Bezüglich klimagerechter Lehre lassen wir die Behauptung, das Rektorat hätte keine Handlungsspielräume, ebenso wenig gelten. Die Universität Leipzig, in der es seit einer Besetzung (…) wählbare Module zu Themen der Klimagerechtigkeit in jedem Studiengang gibt, kann dafür ein Vorbild sein.“

Erneutes Gespräch 

Am Nachmittag habe der Rektor „nochmals mit den Aktivisten gesprochen und ein konkretes Angebot gemacht, die Gespräche weiterzuführen – aber nicht in der Form einer Besetzung“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion bei der Pressestelle der Universität. Man gehe davon aus, dass die Besetzung friedlich endet und die Aktivisten den Hörsaal wieder freigeben. „Es war ein viel konstruktiveres Gespräch als gestern. Und wir haben ehrliche Gesprächsangebote bekommen, unsere Anliegen zu diskutieren“, resümieren die Mitglieder von End Fossil Occupy nach dem Treffen auf ihrem Twitteraccount. „Es wird gewünscht, dass wir heute rausgehen.“ Noch heute soll dazu ein Plenum stattfinden.

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