In der Fußgängerzone stehen sie mit der „Draußen“ in der Hand und fragen, ob man ein Exemplar kaufen möchte. Manche sitzen auf der Straße, an eine Hauswand gelehnt und hoffen, dass der eine oder andere Passant vielleicht sogar einen Euro in die Dose wirft. Sie begegnen täglich Hunderten Menschen, von denen sich hinterher wohl kaum einer an ihre Gesichter erinnern kann. Der Fotograf Sebastian Bauer wollte das ändern und hielt ihre Gesichter in beeindruckenden Porträts fest. Ab Sonntag sind diese Fotos im Restaurant Nönnekens zu sehen.
Mit seinen ausdrucksstarken Schwarz-Weiß Porträts von Wohnungslosen und Verteilern der Zeitschrift „Draußen“, wollte Sebastian Bauer den Menschen ein Gesicht geben und aus der Anonymität des Lebens am Rande der Gesellschaft holen. Die eindrucksvollen, kontrastreichen Aufnahmen zeigen Gesichter, die Geschichten erzählen. Geprägt vom Leben auf der Straße, berichten sie von Enttäuschungen und Entbehrungen, aber auch von Hoffnung und Zuversicht. Die Nähe des Ausstellungsortes zum benachbarten Treffpunkt „An der Clemenskirche“ ist nicht zufällig gewählt, die soziale Einrichtung kümmert sich um Menschen am Rande der Gesellschaft. Bauer widmete sich seinem Projekt „Faces“ mit all der Leidenschaft, für die er bekannt war. Die Ausstellung im „Nönnekens“ kann Sebastian Bauer jedoch nicht mehr miterleben, der Fotograf erlag 2022 seiner Krebserkrankung.
Am Sonntag, 25. Februar, wird im Restaurant „Nönnekens“, Maria-Euthymia-Platz 7-9, um 14 Uhr die Ausstellung „Faces“ des verstorbenen Fotografen Sebastian Bauer eröffnet. Musik macht DJ Dave Noir, eine Anmeldung zur Ausstellungseröffnung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei. Alle Bilder stehen zum Verkauf, der Erlös wird auf Wunsch Bauers komplett dem Palliativnetz Münster gespendet.
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