„ALICE” in Münster Jugendliche bauen Teilchendetektor „ALICE” aus mehr als 16.000 LEGO-Steinen im MExLab ExperiMINTe

Azubi Sven Raßmann (links) und Student Jesse Kossmann bauen hier den Teilchendetektor "ALICE" aus LEGO-Steinen nach (Foto: Jasmin Reghat)
Azubi Sven Raßmann (links) und Student Jesse Kossmann bauen hier den Teilchendetektor „ALICE“ aus LEGO-Steinen nach (Foto: Jasmin Reghat)

Nach sechs Monaten Planung, Konstruktion und Vorbereitung war es am Morgen des 26. Juni so weit, acht Schüler:innen und Student:innen beginnen in Münster mit dem Bau des Teilchendetektor „ALICE“, aus LEGO-Steinen.

Ein Spielzeug, so vielseitig wie kein Zweites: LEGO. Die bunten Steine bieten grenzenlose Möglichkeiten, von Bausets beliebter Figuren aus der Filmwelt bis hin zu den berühmtesten Monumenten, wie dem römischen Kolosseum, oder einfach mal der eigenen Fantasie freien Lauf lassen. Um Jugendliche für die Physik zu begeistern, machte sich das MExLab ExperiMINTe genau diese Wandelbarkeit zu Nutze. Die Idee: durch eine maßstabsgetreue Nachbildung des „ALICE“-Detektor aus LEGO-Steinen soll den Jugendlichen die Physik und Funktionsweise der Teilchenbeschleunigeranlage CERN in Genf nähergebracht werden. Unterstützt wurde das Projekt von Physikern der Universität Münster, der Goethe-Universität Frankfurt und weiteren Forschenden aus dem deutschen Netzwerk der ALICE-Kollaboration.

Im Januar startete der Workshop mit 16 Jugendlichen und 6 Betreuern, zunächst in virtueller Form. Einmal die Woche trafen sich die Teilnehmenden online und analysierten „ALICE“ bis in jedes kleineste Detail. Die Schüler:innen übernahmen anschließend die Planung der Konstruktion. Der Maßstab für das Modell wurde anhand einer LEGO-Figur festgelegt, sodass LEGO-ALICE 50 cm hoch, 50 cm breit und 80 cm lang sein wird und über 16.000 Teile umfasst. In kleinen Gruppen wurden die Bauteile des Teilchendetektors aus LEGO-Steinen nachgebildet, um diese dann für die Darstellung der einzelnen Schritte der Zusammensetzung wieder auseinander zu nehmen. So entstand ein über 1000 Seiten langes Handbuch, im Stil einer LEGO-Bauanleitung.

Um 9 Uhr am Samstagmorgen fiel nach weit über 100 Stunden Vorbereitung endlich der Startschuss. Im MExLab ExperiMINTe der WWU setzten sechs Schüler:innen und Student:innen aus Münster, eine Schülerin aus Hamburg und eine weitere aus Aachen hochmotiviert Stein auf Stein. Die Goethe-Universität Frankfurt war per Videokonferenz zugeschaltet, acht weitere Teilnehmende des Workshops realisierten dort das gleiche Modell. Die Bauarbeiten werden vermutlich noch bis zum Sonntag andauern.

Der fertige LEGO-Teilchendetektor kann in der Ausstellung MExLab Experimentum bewundert werden. Zudem soll LEGO-ALICE auch auf Tour gehen, an die Schulen der Teilnehmenden und zum diesjährigen Q.UNI Camp.

 

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