Die intelligente Straßenlaterne In Münster geht auf einer Teststrecke am Kanal die "adaptive Beleuchtung" an den Start

Seit heute sorgt eine adaptive Beleuchtung am Kanal für das richtige Licht. (Foto: Michael Bührke)
Seit heute sorgt eine adaptive Beleuchtung am Kanal für das richtige Licht. (Foto: Michael Bührke)

Wer ab heute in Hiltrup mit dem Fahrrad am Kanal entlang fährt, dem geht im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf. Münsters erste längere Teststrecke mit „adaptiver Beleuchtung“ ist in Betrieb genommen worden.

Auf den ersten Blick wirken die Straßenlaternen zwischen dem Osttor und Vahlbusch wie die üblichen neuen LED-Leuchten, bei genauerer Betrachtung fallen allerdings die kleinen Kästchen auf, die unmittelbar unter dem Lampenkopf montiert sind. Diese Sensoren erkennen, ob sich ein Radfahrer nähert, dann wird die Beleuchtung des Radwegs von schummerigen zehn Prozent auf volle Leistung hochgefahren. Wenn der Radfahrer weitergefahren ist, fährt die Helligkeit wieder runter. „Die Lampen werden nicht vollständig heruntergefahren, damit sich das Auge nicht laufend umgewöhnen muss“, erklärt Alexander Buttgereit vom Amt für Mobilität und Tiefbau.

Alexander Buttgereit vom Amt für Mobilität und Tiefbau. (Foto: Michael Bührke)
Alexander Buttgereit vom Amt für Mobilität und Tiefbau. (Foto: Michael Bührke)

Die Teststrecke am Dortmund-Ems-Kanal ist rund anderthalb Kilometer lang, Ende 2021 soll dann die gesamte geplante Strecke entlang des Kanals auf dem Stadtgebiet mit der adaptiven Straßenbeleuchtung ausgestattet sein. Vorausgegangen sind Messungen mit speziellen Sensoren an der Kanalstrecke im Bereich des Ballonstartplatzes in Hiltrup, bei denen nicht nur die Anzahl der Radfahrer, sondern auch Daten wie Temperatur und Niederschlag erfasst wurden. Dabei kam heraus, dass pro Tag im Schnitt rund 1000 Radfahrer die Kanalpromenade nutzen. Ob durch das innovative Beleuchtungskonzept und den geplanten Ausbau der Radstrecke durch Asphaltierungsarbeiten die Zahl der Radfahrer weiter ansteigt, wird intensiv beobachtet werden, wie Buttgereit anmerkt. 10 Millionen Euro soll der komplette Ausbau der Strecke auf dem Stadtgebiet kosten, am Ende soll ein Radschnellweg von Greven bis Senden den Fahrradpendlern das Leben angenehmer und sicherer machen. Bis zu 70 Prozent Energieeinsparung erhoffen sich die Verantwortlichen von der adaptiven Beleuchtung im Vergleich zu einer konventionellen.

Vom Tablet aus lässt sich die adaptive Beleuchtung steuern. (Foto: Michael Bührke)
Vom Tablet aus lässt sich die adaptive Beleuchtung steuern. (Foto: Michael Bührke)

Ob auch die Tiere mit der neuen Beleuchtung und den schwankenden Helligkeiten zurechtkommen, sollen Untersuchungen an Vögeln und Fledermäusen im kommenden Jahr zeigen. Ab Januar haben auch die menschlichen Nutzer der adaptiven Beleuchtung die Möglichkeit, von ihren Erfahrungen zu berichten. Die Programmierung der Straßenbeleuchtung anzupassen, ist nur eine Frage weniger Klicks auf dem Tablet, wie die Experten des Tiefbauamtes eindrucksvoll demonstrierten. Ein Computerbefehl und es ist duster am Kanal.

 

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