20 Jahre Radstation Die Radstation am Hauptbahnhof war 1999 das größte und modernste Fahrradparkhaus Deutschland. Und ist es bis heute.

Die Radstation auf Hauptbahnhof ist praktisch durchgehend ausgebucht. (Foto: Michael Bührke)
Die Radstation auf Hauptbahnhof ist praktisch durchgehend ausgebucht. (Foto: Michael Bührke)

Als vor 20 Jahren die Radstation am Hauptbahnhof eröffnet wurde, hätte von Münster ein starkes Signal ausgehen können, dem andere Kommunen hätten folgen können. Das ist aber nicht geschehen und so ist Münsters markantes Fahrradparkhaus mit der spitzen Glasfassade noch immer das größte seiner Art in Deutschland.

Eine Kapazität von 3.300 Stellplätzen klingt zunächst imposant, reicht aber für eine Fahrradstadt wie Münster vorne und hinten nicht aus, wie der Betriebsleiter der Radstation, Robin Schäfer, klarstellt: „Die Planungen stammen aus einer Zeit, als an E-Bikes, Lastenfahrräder und Co. noch nicht zu denken war!“ Mit den geplanten Velorouten, die mehr Menschen dazu motivieren sollen, mit dem Rad statt mit dem Auto in die Innenstadt zu pendeln, wird sich der Bedarf vermutlich noch weiter erhöhen.

Auf der Ostseite ist eine weitere Radstation für etwa 2.000 Fahrräder geplant“, berichtet Schäfer. Angesichts eines errechneten Bedarfs von rund 10.000 Stellplätzen, Tendenz steigend, dürfte dies allerdings gerade mal für die Hälfte der Leezen ausreichen. „In Utrecht gibt es ein Fahrradparkhaus für 20.000 Fahrräder. Da kann man sich mal anschauen, wie es auch gehen kann“, empfiehlt Schäfer. Dabei ist auch Münsters Radstation mit seinen 15 Mitarbeitern eine echte Erfolgsgeschichte und mit einem umfangreichen Verleihangebot und einer Werkstatt inzwischen deutlich mehr als nur ein schicker Unterstand für Zweiräder. „Wir sind praktisch durchgehend ausgebucht und tragen uns komplett aus unseren Einnahmen. Wir werden nicht bezuschusst“, wie Schäfer betont.

Geschäftsführer Georg Hundt und Betriebsleiter Robin Schäfer haben bereits Pläne, wie die Radstationen noch attraktiver werden können. Ein 24-Stunden-Service ist geplant, das Angebot an E-Bike-Plätzen soll ebenso wie das Angebot an Leihrädern deutlich erweitert und die Werkstatt vergrößert werden. Für den 65-jährigen Hundt sind diese Modernisierungs- und Ausbaupläne der Anlass, um die Geschicke der Radstation nach und nach in die Hände des 35-jährigen Schäfer zu übergeben. Doch jetzt wird erstmal gefeiert mit knallgelben Luftballons und Musik von „Die Zwillinge & die Blechgang“.

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