Münster saniert Gebäude für Wohnungslose Städtische Gebäude der Sozialunterkunft Dammstraße sollen künftig Platz für 57 Personen bieten / Kostengünstige Sanierung für mindestens zehnjährige Nutzung

Die Häuser an der Dammstraße sind derzeit in schlechtem Zustand. Mit überschaubarem finanziellen Aufwand werden sie für zehn bis 15 Jahre bewohnbar gemacht. (Foto: Stadt Münster)

Die Stadt Münster plant, zwei stark sanierungsbedürftige Gebäude an der Dammstraße instand zu setzen, um dringend benötigten Wohnraum für wohnungslose Menschen zu schaffen. Die städtischen Häuser sollen mit einem vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand für einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren bewohnbar gemacht werden.

Eine entsprechende Beschlussvorlage will die Stadtverwaltung am Dienstag, 3. Juni 2025, in die Bezirksvertretung Münster-Mitte einbringen. Der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen soll am 24. Juni darüber entscheiden.

Die Gebäude, die zwischen Hafenstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Bahngeleisen liegen, weisen erhebliche Substanzmängel auf. Zwischenzeitlich war auch ein Abriss in Erwägung gezogen worden. Die Zukunft des Grundstücks war zudem ungewiss, da es für die geplante Umgestaltung des Verkehrsknotenpunktes Hafenstraße/Albersloher Weg benötigt wird. Diese Planung wurde jedoch nach einem Ratsbeschluss vom 21. Mai auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, sodass die Gebäude nun doch saniert werden können.

Mehr Menschen ohne Wohnung

In Münster – wie auch bundesweit – steigt die Zahl wohnungsloser Menschen seit Jahren. Viele verlieren aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnung, wobei besonders Menschen mit geringem Einkommen unter dem angespannten Wohnungsmarkt und steigenden Mieten leiden. Zum Stichtag 21. Januar 2025 lebten über 2.200 Personen in Münster ohne eigene Wohnung. Die meisten von ihnen waren nicht obdachlos im engeren Sinn, sondern in städtischen Einrichtungen oder Belegwohnungen untergebracht.

Auch erwerbstätige Menschen sind zunehmend auf die Hilfe der Wohnungslosenhilfe angewiesen. Trotz der engagierten Arbeit freier Träger und der Stadtverwaltung, die vielen Betroffenen den Übergang in regulären Wohnraum ermöglicht, wächst die Zahl derer, die längerfristig in Übergangseinrichtungen leben müssen. Dies hat insbesondere für Kinder und Berufstätige oft gravierende Folgen.

57 Plätze für Übergangswohnraum

Die geplante Sanierung der Wohngebäude an der Dammstraße 1 und 3 sieht Platz für bis zu 57 Personen in insgesamt 13 Wohnungen vor. Ein großer Teil der Unterkünfte soll als sogenanntes „Sprungbrett-Angebot“ dienen. Es richtet sich an Menschen, die bereit sind, zügig in privaten Wohnraum weiterzuziehen. Zusätzlich sollen zwei Büroräume für soziale Arbeit eingerichtet werden.

In der Vergangenheit musste die Stadt vermehrt Hotelzimmer anmieten, um insbesondere kranke oder pflegebedürftige Menschen kurzfristig unterzubringen – mit hohen Kosten: Pro Nacht und Person bis zu 85 Euro, was sich auf über 30.000 Euro jährlich summieren kann.

Kostengünstige Lösung ohne Barrierefreiheit

Die Sanierungskosten für die beiden Häuser belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Ziel ist es, die Gebäude trotz ihres schlechten Zustands – unter anderem durch Feuchtigkeit und Schimmel – für mindestens zehn Jahre nutzbar zu machen. Eine barrierefreie Ausstattung ist nicht vorgesehen, da der finanzielle Mehraufwand für die geplante Nutzungsdauer als unverhältnismäßig gilt. Der Baubeginn ist für den Sommer 2025 vorgesehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert