
Im inzwischen 86. Fall ermittelt Georg Wilsberg (Leonard Lansink) im Bereich der Wasserversorgung von Münster, die durch die Privatisierung die Kosten für Endverbraucher in die Höhe schießen lässt. Wir haben uns die neue Folge vorab für euch angesehen und vor allem Münsteraner sollten einschalten, denn es gibt Einblicke in eine bekannte Sehenswürdigkeit unserer Stadt, dessen Betreten der Bevölkerung sonst nicht möglich ist. Daher eine kleine Spoilerwarnung unsererseits an dieser Stelle.
Lässig mit T-Shirt der Universität Münster bekleidet, steht Georg Wilsberg in seiner Küche und will mit einem Kaffee in den Tag starten – doch es kommt kein Wasser aus der Leitung. Der örtliche Versorger „Münster Quell“ hat ihm buchstäblich den Hahn abgedreht. Also macht sich Wilsberg mit einem Kanister auf den Weg zu seiner Nachbarin. Vor dem Antiquariat wird er jedoch von Merles (Janina Fautz) aufgebrachter Freundin Clara Stoll (Sonja Joanne Geller) gestoppt: Ihr Freund Edgar Fehrenbach (Fabian Jaray), Gründer einer Protestgruppe gegen „Münster Quell“, ist spurlos verschwunden. Edgar hatte von Whistleblower Frederik Meißner (Metehan Demiröz), Referent der Konzernchefin Julia Brosenius (Alice Dwyer), interne Daten über das Unternehmen erhalten, die er veröffentlichen sollte. Nach einem geheimen Treffen der beiden ist Edgar verschwunden, Clara bittet Wilsberg um Hilfe.
Sparmaßnahmen bei der Polizei
Auch im Kommissariat dreht sich alles ums Wasser. Overbeck (Roland Jankowsky) installiert eine app-gesteuerte Wasserbatterie, die Hauptkommissarin Anna Springer (Rita Russek) zunehmend zur Weißglut treibt. Wilsberg bleibt bei klassischen Methoden und recherchiert im Telefonbuch – inklusive Seitenhieb auf Bielefeld. Als falscher Journalist verschafft er sich Zugang zu „Münster Quell“, erhält dort von Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden) einen Hinweis auf Meißners Aufenthaltsort und findet diesen schließlich tot im Wasserwerk – laut Overbeck ohne Fremdeinwirkung.

„Ekki, Münster braucht dich jetzt!“
Während „Münster Quell“ öffentlichkeitswirksam den 50. Trinkwasserspender der Stadt einweiht (real existieren gerade mal vier), kommt Wilsberg nicht weiter und täuscht einen anonymen Hinweis wegen Steuerhinterziehung vor, um Ekki (Oliver Korittke) ins Spiel zu bringen. Der ist entsetzt, Wilsberg aber insistiert: „Ekki, Münster braucht dich jetzt!“ Der öffentliche Druck steigt, und auch Anna Springer gerät in den Fokus – kennt sie mehr Interna über ihre Bekannten Julia Brosenius und Mechthild Eckes? Ihr Schweigen führt zum Bruch mit Wilsberg, der sich eine nasse Antwort in Form eines Waschlappens einfängt.
Münster von oben – und im Regen
Ob es noch eine zweite Leiche gibt und warum Tessa Tilker emotional aufgewühlt ist, wird nicht verraten. Sicher ist nur: Sie nimmt Wilsberg – und die Zuschauer – mit hinauf in den Wasserturm im Geistviertel und ermöglicht so einen seltenen Blick über die Dächer der Stadt. Gedreht wurde bereits im Oktober 2023 bei viel Regen – passend zum Thema. Um dem Wetter zu entkommen, wurde u. a. unter den Bögen des Prinzipalmarkts gedreht, wo Leonard Lansink wie gewohnt für Selfies zur Verfügung stand. Neben den typischen Wilsberg-Kalauern bleibt vor allem eine Botschaft hängen: Wasser ist kostbar. Wenn die Folge dafür sensibilisiert, etwas sparsamer damit umzugehen, ist viel erreicht.