Wilsberg: Berlin, Düsseldorf, Drensteinfurt Im neuen Roman "Sag niemals nein" schickt Autor Jürgen Kehrer den Privatdetektiv in die deutschen Metropolen und den Nahen Osten

Der neue Kriminalroman "Sag niemals Nein" von Jürgern Kehrer. (Grafik: Bildmontage / grafit-Verlag)
Der neue Kriminalroman „Sag niemals Nein“ von Jürgern Kehrer. (Grafik: Bildmontage / grafit-Verlag)

Gut dreißig Jahre nach dem ersten Roman „Und die Toten lässt man ruhen“ liefert Krimiautor Jürgen Kehrer mit „Sag niemals Nein“ den 20. Fall für Münsters Privatdetektiv Georg Wilsberg. Dieses Mal soll er das Verschwinden eines Münsteraner Journalisten aufklären.

Er ist eigentlich wie immer: pleite, muffelig – nur ein wenig in die Jahre gekommen. Noch immer wohnt Privatschnüffler Georg Wilsberg im „akademischen Florida von Münster“, dem Kreuzviertel. Seine Detektivagentur Wilsberg, in der er selber leider auch der einzige Angestellte ist, läuft mehr schlecht als recht und auch sein Händchen für Aufträge, die nur mäßig Geld in die Firmenkasse bringen, ist geblieben. Seine Auftraggeberin im neuen Fall ist die pubertierende Emma, deren Vater Paul verschwunden ist. Als Journalist ist er an der wohl größten Story seines Lebens dran.

Sein neuer Auftrag, der ihm ausser keiner Kohle erstmal eine Menge Ärger einbringt, führt Wilsberg vom Wienburgpark, dort findet er neben einer Blutspur auch das Handy von Paul, auf eine heiße Spur über die großen Metropolen des Landes Berlin, Düsseldorf, Drensteinfurt schließlich auf eine Schnitzeljagd in den Nahen Osten. Zuvor macht Emma, die mitunter äußerst nervig aber keinesfalls auf den Kopf gefallen ist, per modernem Crowdfunding ein wenig Geld locker, sodass Wilsberg immerhin nicht auf seinen Reisekosten sitzen bleibt.

Überhaupt scheint die quirlige Teenagerin dem westfälischen Sturkopf gutzutun. Im gesetzten Alter wird der Privatdetektiv mit der Jugendsprache konfrontiert, mit der Autor Jürgen Kehrer durchaus witzige Dialoge entstehen lässt: „Das ist cheesy“, sagte Emma. „Cheesy? Ja, so fühl ich mich auch. Total cheesy. Was heisst das überhaupt?“ Emma grinste. „Das sagt man, wenn etwas peinlich ist. So ähnlich wie cringe, weisst du?“ „Okay, dann fühle ich mich doch nicht cheesy. Und auch nicht cringe.“

Auch wenn es keinen Ekki, keine Alex, keine Anna und keinen Overbeck gibt, zeichnet Kehrer durchaus starke Charaktere in seinem Buch. Wer wissen möchte, was es mit der Stiftung Schwanenbrück in Drensteinfurt auf sich hat, welche Rolle der Verfassungsschutz spielt und weshalb Wilsberg nackt und pöbelnd auf dem Wochenmarkt aufgegriffen wird, sollte sich den neuen Roman „Sag niemals Nein“ gönnen. „Manchmal vergaß ich, dass ich für Menschen unter dreißig schon mit einem Fuß im Grab stand“, reflektiert Georg Wilsberg sich selbst, doch wir finden: Auch nach 30 Jahren ist sein Lack noch lange nicht ab.

Über den Autor: 

Jürgen Kehrer hat die meiste Zeit seines Lebens in Münster zugebracht und lebt inzwischen in Berlin. Er ist der geistige Vater des münsterschen Privatdetektivs Georg Wilsberg. Seit 1995 ermittelt Wilsberg auch im Fernsehen und gehört inzwischen zu den beliebtesten ZDF-Krimis am Samstagabend.

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