Weniger Brustkrebs-Tote durch Screening Studie unter Leitung der Uni Münster legt starke Daten vor

Das Team hinter der Mammographie-Screening-Studie (v.l.): Julia Böhnke, Prof. André Karch, Prof. Heike Minnerup, Dr. Jürgen Wellmann, Laura Buschmann (Foto: privat)
Das Team hinter der Mammographie-Screening-Studie (v.l.): Julia Böhnke, Prof. André Karch, Prof. Heike Minnerup, Dr. Jürgen Wellmann, Laura Buschmann (Foto: privat)

Das bundesweite Mammographie-Screening-Programm senkt die Brustkrebssterblichkeit deutlich. Das ist das zentrale Ergebnis einer groß angelegten Studie unter Leitung der Universität Münster. Demnach ist bei Frauen, die regelmäßig am Screening teilnehmen, das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, um 20 bis 30 Prozent geringer als bei Nicht-Teilnehmerinnen. Die Ergebnisse basieren auf Daten aus den Jahren 2009 bis 2018.

Wie die Medizinische Fakultät der Universität Münster in einer Medienmitteilung erklärt, ist die Datenlage besonders belastbar, weil zwei verschiedene Untersuchungsansätze kombiniert wurden: Zum einen wurden Abrechnungsdaten von Krankenkassen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgewertet, zum anderen vollzählige Daten aus Nordrhein-Westfalen. Beide Analysen zeigen übereinstimmend: Eine frühzeitige Diagnose durch das Screening kann bis zu jeden vierten Todesfall verhindern.

Warken: „Sehr gute Nachricht“

Vorgestellt wurden die Ergebnisse in dieser Woche in Berlin – unter anderem durch Bundesumweltminister Carsten Schneider und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. In einer gemeinsamen Mitteilung des Bundesumweltministeriums, des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesamts für Strahlenschutz und der Kooperationsgemeinschaft Mammographie betonte Ministerin Warken: Die Studienergebnisse seien „eine sehr gute Nachricht für alle Frauen in Deutschland, die eine Einladung zum Mammographie-Screening erhalten“. Das Programm ermögliche Früherkennung und erhöhe die Heilungschancen. Auch Minister Schneider unterstrich, dass der Nutzen der Untersuchung größer sei als mögliche Risiken: „Die Teilnehmerinnen des Programms können sich darauf verlassen, dass der Nutzen der Untersuchung größer ist als das Risiko.“

Mammographie 2005 in Deutschland eingeführt

Das Mammographie-Screening-Programm wurde ab 2005 in Deutschland eingeführt und steht seit 2009 bundesweit für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Verfügung – seit 2024 auch bis zum Alter von 75. Alle zwei Jahre werden anspruchsberechtigte Frauen schriftlich eingeladen. Die Teilnahme ist freiwillig und findet in zertifizierten Einheiten unter strengen Qualitäts- und Strahlenschutzvorgaben statt. Die Studie wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz koordiniert. Neben der Universität Münster waren auch das Landeskrebsregister Nordrhein-Westfalen, das BIPS in Bremen und das Forschungszentrum SOCIUM beteiligt. Finanziert wurde das Projekt mit rund zehn Millionen Euro.

 Der umfangreiche Ergebnisbericht mit detaillierter Darstellung der Methoden und Ergebnisse der Studie „Evaluation der Brustkrebsmortalität im deutschen Mammographie-Screening-Programm" steht hier zur Verfügung.

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