Die Vorfreude steigt: Morgen (Freitag, 15. November) beginnt um 12 Uhr der Kartenvorverkauf für das nächste Internationale Jazzfestival Münster, mit dem auch 2025 wieder das neue Jahr musikalisch eingeläutet wird. Vom 3. bis 5. Januar können wir dann 17 Konzerte mit mehr als 80 Musikerinnen und Musikern aus über 20 Herkunftsländern erleben. „Jazz aus Europa, ohne eurozentristisch zu sein“, betonte Festivalleiter Fritz Schmücker gestern, als er das Programm präsentierte.
Ein großer Teil der Konzerte werden Deutschlandpremieren sein, auch wenn das „nicht meine Messlatte ist“, wie Schmücker betonte. Mehrere der neu zu entdeckenden Jazz-Formationen reisen aus Amsterdam an, das momentan „ein Hotspot für junge Jazzmusiker“ aus aller Welt ist. Eine solche bunte Truppe, das Brainteaser Orchestra mit 13 Musikern aus sieben Ländern, wird das Festival am Freitag ab 17:30 Uhr eröffnen. Diese große Band unter der Leitung von Komponist und Bandleader Tijn Wybenga gibt es zwar schon länger, aber „sie erfindet sich immer wieder neu“, versicherte Fritz Schmücker.
Zu entdecken gibt es aber noch viele weitere Interpreten. Wie den Spanier Daniel García Diego, der mit seinem neuen Sextett kommen wird, das in diesen Tagen überhaupt erstmals auftritt – übrigens im Amsterdamer Bimhuis. Oder den 1997 geborenen britischen Saxophonisten Xhosa Cole, der mit seinem Quartett unter dem Titel „Freemonk“ sehr moderne Interpretationen bekannter Stücke von Thelenious Monk präsentieren will. Oder das Quartett der in Kopenhagen lebenden japanischen Pianistin Makiko Hirabayashi, die das Programm aus ihrem erst im kommenden Jahr erscheinenden Album vorstellt, das sie dem barocken Komponisten Georg Friedrich Händel widmet.
„Die Ohren mitzunehmen, das geht nur mit Dramaturgie“
Diese ganz unterschiedlichen musikalischen Farben machen das Programm des Internationalen Jazzfestivals Münster seit vielen Jahren aus. Fritz Schmücker beschreibt es wie ein Puzzle-Spiel: Wenn die ersten Puzzle-Steine liegen, arrangiert er die weiteren Programmpunkte um sie herum. „Die Ohren mitzunehmen, das geht nur mit Dramaturgie“, meint er. Und wenn was ausfällt, dann könne er es nicht mit etwas Beliebigen ersetzen. Genau dieser Fall war nun eingetreten, für das letzte Konzert am Samstagabend kam gestern eine krankheitsbedingte Absage.
Aber just für diesen Slot hatte Schmücker noch ein passendes As im Ärmel: Louis Sclavis mit seinem neuen Quintett und dem neuen Programm „India“. Der französische Klarinettist hat kurzfristig zugesagt und tritt damit zum insgesamt sechsten Mal seit 1993 beim Jazzfestival in Münster auf. Ein weiterer alter Bekannter für das Stammpublikum ist der Italiener Gianluigi Trovesi. Er wird mit seinem Trio und dem Programm „Old and New Dances“ an sein Projekt „Dances“ von 1985 anknüpfen.
Zum ersten Mal seit längerem wird ein Jazzmusiker aus Münster im Hauptprogramm im Großen Haus zu sehen und zu hören sein: Jan Klare mit dem internationalen Projekt „Kind“. Manche Musiker sind auch zwei Mal zu erleben, mit dem einen Projekt im Großen Haus, mit einem anderen nachmittags im Kleinen Haus. So ist das Trio Claerhout/Baas/Peet ein Ableger des Brainteaser Orchestras, und die koreanische Pianistin Chaerin Im tritt nicht nur mit dem Trio des dänischen Bassisten Jasper Høiby, sondern auch mit ihrem eigenen Quartett auf.
Welche Musiker am Samstag und Sonntag mittags für eine halbe Stunde bei freiem Eintritt in der Dominikanerkirche auftreten werden, ist dagegen noch nicht entschieden. Dieses niedrigschwellige Angebot hat sich in den letzten zwei Jahren zu einer neuen Tradition gemausert, auf die sich nicht nur Cornelia Wilkens, die Beigeordnete für Kultur der Stadt Münster, besonders freut. Kinder können sich auf das Musical „Kuno Knallfrosch rockt Europa“ freuen, das das Jugendjazzorchester NRW unter der Leitung von Stephan Schulze am Sonntag ab 10:30 Uhr beim Familien-Konzert im Kleinen Haus präsentiert.
Der Kartenvorverkauf startet am 15. November um 12 Uhr ausschließlich online. Links zu den Tickets findet ihr unter https://jazzfestival.multimediadesign.net/tickets/index.php
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