
Als Julian Mergler am 8. Januar 2003 im St. Franziskus-Hospital Münster geboren wurde, wog er gerade einmal 630 Gramm. In der 24. Schwangerschaftswoche viel zu früh auf die Welt gekommen, verbrachte er dreieinhalb Monate auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Krankenhauses. Heute steht er wieder dort – allerdings auf der anderen Seite des Inkubators.
Der 22-Jährige absolviert derzeit eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und hat kürzlich seinen Einsatz auf der Neonatologie beendet, wie das St. Franziskus-Hospital mitteilte. Maria Sturm, Pflegefachleitung der Station, erinnert sich noch gut an den kleinen Patienten von damals. „Es ist so schön zu sehen, was aus unseren Frühchen wird“, sagt sie. Auch andere langjährige Pflegekräfte konnten sich noch an Merglers Zeit als Frühgeborenes erinnern. Cordula van Dyk, Fachpflegekraft und Case Managerin, berichtet zudem, dass Julians ältere Schwester die damalige Krankenhauszeit so prägend fand, dass sie später selbst eine Ausbildung im St. Franziskus-Hospital begann.
Etwas zurückgeben
Nach dem Abitur entschied sich auch Julian Mergler für die Pflege. Er habe „immer schon etwas Soziales machen“ wollen, wird er in der Mitteilung zitiert. Nach einem ersten Praktikum habe er gewusst, dass das sein Beruf sei. Mittlerweile befindet er sich im dritten Ausbildungsjahr und durchläuft verschiedene Kinderstationen – die Frühchenstation war eine davon. Dort habe er sich „in dem jungen, professionellen Team sehr gut aufgehoben“ gefühlt und es als besonderes Erlebnis empfunden, „den Frühchen, ihren Familien und den Kolleginnen und Kollegen etwas zurückzugeben“.
Zertifiziertes Perinatalzentrum
Besonders beeindruckt habe ihn die Intensivmedizin auf der Station. „Spannende Untersuchungen und die Möglichkeiten der Intensivmedizin bei so kleinen Körpern waren wirklich ein Highlight“, wird Mergler zitiert. Als zertifiziertes Perinatalzentrum Level 1 betreut das St. Franziskus-Hospital auch die kleinsten Frühgeborenen mit einem Gewicht unter 500 Gramm und bietet damit die höchste Versorgungsstufe.
Besondere Begegnung
Wohin ihn sein beruflicher Weg nach der Ausbildung führen wird, lässt Mergler offen. „Bevor ich mich festlege, schaue ich mal, was die Ausbildung noch bringt.“ Für ihn wie auch für das Team der Neonatologie war der Einsatz jedenfalls eine besondere Begegnung – zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Patient und Pfleger.
